Unweit II
Zwei Institutionen, Fotogalerie Wien und plan.d. (Düsseldorf), stellen gemeinsam in den jeweils anderen Räumlichkeiten aus. Vermittelnder Kurator ist der Künstler Johannes Raimann, der in Düsseldorf und Wien lebt und beide Kollektive gut kennt.
Mit Arbeiten von Hermann Capor, Peter Clouth, Christian Eiselt, Anne Finke, Susanne Gamauf, Aljoscha Gössling, Christian Gold-Kurz, Utta Hagen, Andrea Isa, Tobias Izsó, Katrin Laade, Maria Lentzen, Heike Ludewig, Michael Michlmayr, Andreas Müller, Petra Noll-Hammerstiel/Patrick Baumüller, Anja Nowak, Christian Psyk/Nana Seeber, Simone Schroff, Johan Nane Simonsen, Sonja Tintelot, Patrick Winkler
Die beiden Kollektive, bestehend aus Künstler_innen und im Fall von Wien zwei Kunsthistoriker_innen, verantworten das Ausstellungsprogramm ihrer Galerien. Beide Institutionen verstehen sich außerhalb der kommerziellen Galerienlandschaft als offene Ausstellungs-, Diskussions- und Informationsplattformen sowie als Orte des Austauschs mit Künstler_innen im In- und Ausland. Während plan.d. Künstler_innen aller Medien vertritt, fokussiert die Fotogalerie Wien auf Fotografie, Video und interdisziplinäre Projekte.
UNWEIT I fand 2023 in bei plan.d. in Düsseldorf statt.
Hierfür entwickelten Künstler_innen beider Galerien eine gemeinsame Ausstellung mit großteils neu konzipierten Arbeiten. Diese Ausstellung wird nun leicht verändert in der Fotogalerie Wien gezeigt.
Der Begriff „unweit“ wird von den Künstler_innen auf unterschiedlichste Art interpretiert. Fast immer aber beschäftigen sie sich mit dem Raum. Es werden Arbeiten gezeigt, in denen es um Nähe und Distanz geht. Die geografische Distanz lässt sich durch das gemeinsame Konzipieren der Ausstellungen überwinden. Neben der physischen Weite spielen auch mentale und soziale Aspekte eine Rolle. Das gesellschaftliche Rollenspiel bewegt sich zwischen Distanz und Nähe, Alleinsein und Miteinander, Ähnlichkeit und Differenz. Diese Gegensatzpaare werden von einigen Künstler_innen thematisiert.
Andere Arbeiten setzen sich mit Mobilität bzw. Reisen auseinander. Reisen ist eine Tätigkeit, bei der Zeit und Raum ineinander verschränkt sind. Es ist eine Zeit, die Spuren hinterlässt. So sind auch Arbeiten zu sehen, die sich dem Begriff „unweit“ aus einer ökologischen Perspektive nähern. In einer vollständig globalisierten Welt stellt sich die Frage nach Distanzen neu. Das Überwinden von Raum verbraucht limitierte Ressourcen. Praktiken wie „gehen" oder „laufen" bekommen so eine neue Bedeutung. Weiters sind meditative Arbeiten, die auf philosophische, existenzielle Fragen zielen, Teil der Ausstellung. Durch das Zusammenführen so unterschiedlicher Ansätze wird die Bandbreite des Wortes „unweit“ sichtbar.