traces of vanishing landscapes
Filmscreening und Künstlerinnengespräch mit Silvia Noronha
Am 5. November 2015 brach in der südbrasilianischen Bergbauregion und in der Nähe der Stadt Bento Rodrigues ein Damm, der Wassermassen voller giftiger Bergbauabfälle zurückgehalten hatte. Dieser Dammbruch verursachte die zweitschlimmste Umweltkatastrophe dieser Art weltweit. Das Ereignis hat die Region unmittelbar auf unvorhersehbare und unumkehrbare Weise beeinflusst und zu dramatischen geologischen und sozialen Veränderungen geführt. Die Umweltkatastrophe, die sogar auf Satellitenbildern sichtbar war, hatte aber auch global erhebliche Folgen, denn nicht nur ergossen sich große Mengen verschmutzen Schlamms in den Atlantischen Ozean, der Dammbruch wurde international intensiv diskutier.
Im Rahmen der Veranstaltung stellt Silvia Noronha ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Region rund um Bento Rodrigues vor. Diese dauert nicht nur bis heute an, sondern legte auch den Grundstein für ihr künstlerisches Interesse an spekulativen Geografien, wie sie auch im Rahmen der Ausstellung „vanishing structures. Politiken der Verschwindens“ zu sehen sind.
Die Ausstellung vanishing structures. Politiken des Verschwindens untersucht, welche Fragestellungen und sozialen, politischen und ökologischen Bedingungen mit dem Verschwinden von Architekturen, Landschaften, Personen oder Traditionen verknüpft sind. Dabei werden schleichende Prozesse, beispielsweise Veränderungen im urbanen Raum, ebenso betrachtet wie die Zeitlichkeit globaler Warenströme oder fiktive Zukunftsszenarien, die voraussetzten, dass heutige Zivilisationen nicht mehr existieren. Der Fokus des Projekts liegt auf Veränderungsprozessen, Verlorengegangenem und Abwesenheiten, die oft nur von Wenigen oder gar nicht bemerkt werden. Die beteiligten Künstler_innen arbeiten vor unterschiedlichen lokalen und kulturellen Hintergründen und mit verschiedenen künstlerischen Ansätzen zu den Politiken des Verschwindens und ermöglichen einen translokalen Blick auf das Thema.
Künstler_innen: Ana Alenso, Anca Benera & Arnold Estefan, Chan Sook Choi, Karolina Freino, Shirin Mohammad, Silvia Noronha, Maha Yammine und Christof Zwiener
Kurator: Vincent Schier
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