Ort

Projektraum

Performance, Tanz, TheaterPerformance

Rotraud Kern: Lovage

Berühren wir was rührt durch einander. Rühren im Anderen etwas von sich. Beruhigen das Fremde in uns. Werden gem_einsam ein Anderes. Tauschen uns aus. Scheiden aus. Ohne Absicht, ohne abzusehen von dem was mit dem Gewordenen werden kann. Offensichtlich blind überprüfen wir das MiteinAnder, die Zusammenkunft, was künftig ankommen kann. Es gibt keine (andere) Erzählung. Wir können auch nur raten, wie man diese unbekannten Sinneswerkzeuge benützt. Diese erweiterten Organe, die sich nur dann formen, wenn das Sein zum Ereignis wird. Eine Spielregel dieser Praxis ist, die Vorstellung an den Nagel zu hängen. Vermutlich gibt es deshalb kein Bühnenbild. Keine weiteren Bilder, die nach Auflösungrufen. Nur ein Format, das nach Anwendung und Erfahrung sucht. Das Momentum ist ein widerspenstiges Material. Es widersetzt sich einem einordnenden Lesen. Es fordert Ohren, Zungen, Glieder, die über uns hinauswachsen um weiterzuschreiben. In einer Schrift, in der sich Vergangenes und Zukünftiges vergegenwärtigt.

Mirjam Klebel, Rotraud Kern und Brigitte Wilfing wenden ihre Praxis in mehreren Sessions für eine begrenzte Teilnehmer_innenzahl an.

Die Beteiligten

"Lovage" ist in enger Zusammenarbeit von Rotraud Kern, Brigitte Wilfing und Mirjam Klebel entstanden.

Rotraud Kern, geboren in Oberösterreich, lebt und arbeitet als freischaffende Performerin und Choreographin seit 2004 in Wien. 2000-2003 zeitgenössische Tanzausbildung am SEAD in Salzburg mit Schwerpunkt Choreographie und Pädagogik. Eigene Projekte und Kollaborationen im In -und Ausland u.a. mit Paul Wenninger, Lisa Hinterreithner, Daniel Zimmermann, Amanda Pina, TWof2, Clélia Colonna. Arbeitete u.a. für Saskia Hölbling, Lucie Strecker und Klaus Spieß, Anne Juren, Georg Blaschke und Theatercombinat | Claudia Bosse. Seit 15 Jahren praktiziert sie Tai Chi | San Feng und ist Schülerin von Dr. Ming Wong. Sie ist Gründungsmitglied der cowbirds, die sich mit traditionellem polyphonem Liedgut und dessen zeitgenössicher Performance beschäftigen. Album Release | Performance „polyphonic tracks“ bei Impulstanz’ 18.

Mirjam Klebel Studium an der Salzburg Experimental Academy of Dance, Diplom-Abschluss 2002. 2003/04 Stipendium am Tanzquartier Wien, weitere Ausbildungen in New York. Sie begleitet seit 2014 als Choreografin Theater- und Opernproduktionen von Regisseur_innen u.a. am Residenztheater München, Volkstheater Wien, Schauspielhaus Düsseldorf, Landestheater Bregenz, Bregenzer Festspiele, Landestheater Salzburg, Oldenburgischen Staatstheater, Schauspielhaus Basel und Burgtheater Wien. Engagements, in ihrer Eigenschaft als Performerin, führten sie an Theater in Österreich, Deutschland, USA, Schweden und Indien. In der freien Szene entwickelte Mirjam Klebel eine Vielzahl von Workshops und performativen Formaten für Theater und öffentliche Räume.Seit 2008 Dozentin in den Fächern Improvisation und zeitgenössischer Tanz am Thomas-Bernhard-Institut (Mozarteum Salzburg), dem SEAD Salzburg und an der University of New Mexico.

Brigitte Wilfing Choreografin und Performerin. Ihr Fokus liegt in der künstlerischen Forschung und in choreografischen Werken, die sich mit den kulturellen Einschreibung in den Körper und den Prozessen des Um- und Weiterschreibens beschäftigen. Ihre Arbeiten werden im In- und Ausland gezeigt. 2019: Master in Choreography mit Spezialisierung in New Performative Practices an der Universität Uniarts/DOCH Stockholm. Derzeit ist sie mit ihrem Forschungsprojekt 'choreografische Komposition' Doktorandin am Artistic Research Center der mdw- Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2006 initiiert sie kollaborative Projekte mit Künstler_innen und Theoretiker_innen in der Durchdringung von Praxis und Theorie. 2014: Drehbuch stop listening start screaming (Junge Oper Stuttgart). Für die Universität für angewandte Kunst Wien ko-kuratierte sie 2014 das diskursive Performancefestival OPEN und ko-leitete von 2012–2014 die Performanceabende der Abteilung für Transmediale Kunst. 2011–2016 war sie im Leitungsteam des Künstler_innen-Netzwerkes Im_Flieger, wo sie auch für die Kuratierung der interdisziplinären Festivals Cross-breeds 2012 und 2014 mitverantwortlich war.

Yasmina Haddad is an artist, freelance photographer and the co-director of the offspace SCHOOL in Vienna. Her artistic practice is based on photography and sometimes extends to different media such as sculpture, sound and set design. The subjects shown often derive from the fields of fashion and theatre, and are portrayed in stage-like situations. Somewhat artificial and glossy, isolated from their usual settings, they depict socio-cultural processes and recall the malaise of postmodern sensitivities. Yasmina lectures on photography in context and contemporary visual genres at the class for Applied Photography (Maria Ziegelböck) at the Academy of Applied Arts in Vienna, the F.A.T. at the Academy of Arts and Design in Linz, and at the Institute of Fashion Design of the Academy of Arts and Design in Basel, where she also works as as a stylist and a consultant.

Jorge Sánchez-Chiong wurde 1969 in Caracas/Venezuela geboren. Seit 1988 lebt er als freischaffender Künstler in Wien. Er studierte Komposition bei Francis Burt und Michael Jarrell an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2009–2013 leitete er NeW_AiR, ein Projekt an der MdW. 2010 war er Artist in Residence an der Konservatorium Wien Privatuniversität, und 2013 Composer in Residence beim Ensemble PHACE. Er war Gastprofessor an der ZHdK/ICST und mehrmals Kompositionsdozent bei den Internationalen Sommerkursen für Neue Musik Darmstadt und Impuls Graz. Er erhielt mehrfache Auszeichnungen u.a. den Musikpreis der Stadt Wien, den Theodor-Körner-Preis, das Wiener Symphoniker Stipendium und vier mal das Staatsstipendium für Komposition.
Seit vielen Jahren erteilen die wichtigsten Ensembles und Festivals für Neue Musik dem ihn zahlreiche Aufträge: Neue Musik Darmstadt, Neue Kammermusik Witten, Berliner Konzerthaus, Traiettorie Parma, transart Bozen, Transit Leuven, Lucerne Festival, Festival MARS L.A. & Shanghai, Wien Modern, Bregenzer Festspiele, Klangspuren, musikprotokoll, Jugend Oper Stuttgart, OsterFestival Hall, FastFordward 20:21, Klangforum, RSO Wien, Basler Sinfonieta, Stump- Linshalm, Collegium Novum Zürich, decoder/ Hamburg, Nadar/Belgien, Stroma/Neuseeland, China FMW/Taipei, MIVOS Quartet/New York u.a.; Ebenso gaben ausgezeichnete MusikerInnen wie Patricia Kopatschinskaja, Dorothee Oberlinger, Lars Mlekusch oder Ernesto Molinari Werke in Auftrag. Unter dem Namen JSX spielte er als Elektroniker und Turntablist mit Interpreten der internationalen Noise- und Improvisationsszene oder als Solist vor Ensembles und Orchestern wie Haydn Orchester Bolzano, RSO Wien, Mahler Chamber Orchestra. Er steht mit KünstlerInnen wie Sudden Infant, Pia Palme, Electric Indigo, Martin Siewert, Kazuhisa Uchihashi, Christian Weber, DJ Pure, Lukas Koenig u.v.a. auf der Bühne. CD- und DVD- Einspielungen als Turntablist gibt es u.a. bei den Labels orf, ein_klang, cronica electronica, idyllic noise, filmarchiv austria.
Seine Werke, die an der Lebendigkeit und Spontaneität einer Improvisation ansetzen, sprengen den Rahmen der Konzertmusik und setzen sich im Bereich des experimentellen Theaters (Anna Mendelssohn), Musiktheaters, der Videokunst und Multimedia (Michaela Grill, TE -R), Performance und Choreografie (Brigitte Wilfing) und Film (Thomas Marschall) fort. Als „akustisches Edel-Geröll“, „lustvollvirtuosem Farbenspiel“, „aufwühlend“, „kompakt“, „hyper- schnell“ und „meisterhaft“, wurde das Werk des kubanisch-chinesisch abstämmigen Komponisten von der deutschsprachigen Kritik gelobt.

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