Dan Mussett: THE DATING PROJECT - First Date
Sind Konzepte wie «Intimität» und «Authentizität» in unserer bildschirmorientierten Kultur noch möglich? Oder kann uns die Technologie Möglichkeiten bieten, engere Beziehungen aufzubauen, wenn ein spielerisches Element in ihre Funktionsweise eingreift? «THE DATING PROJECT – First Date» ist ein performatives Rollenspiel, bei dem zwei Personen ein erstes Date nachspielen, indem sie mit einem Smartphone auf dem WUK-Gelände eine Reihe von Anweisungen befolgen. Die Teilnehmenden begeben sich in ungewöhnliche Szenarien, in denen sie in eigenartige Begegnungen verstrickt werden, wobei das Smartphone und damit einhergehende Gesprächsmuster und Gewohnheiten stets präsent sind. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Inszenierung, während es den Unterschied zwischen unseren Handlungen und dem Moment, in dem wir uns authentisch zeigen, hinterfragt.
Dan Musset legt großen Wert darauf, individuelle Gegebenheiten der Spielorte zu integrieren. So wurde auch für diese Edition das Spiel eigens für das WUK adaptiert.
Die von Jänner bis Juni zugängliche Performance steht dem Publikum eine Stunde vor jeder Vorstellung von WUK performing arts zur Verfügung und soll spielerisch die Machtstrukturen untergraben, die im täglichen Leben an Orten des öffentlichen Zusammenkommens wirken. Die Handys für das Spiel werden kostenfrei an der Abendkassa ausgegeben.
Die Performance oszilliert zwischen Momenten, die sich nahtlos in das Alltagsleben des öffentlichen Raums einfügen und Situationen, in denen die Teilnehmenden selbst zu einer Performance für Passant_innen werden und so den öffentlichen Raum für einen Moment mit unerwarteter Freude und Albernheit erfüllen.
Concept, Direction and Scripting Dan Mussett / Concept and Tech Vincent Van Dijck / Scripting, Dramaturgy and Scenography Barbara T’Jonck / Scripting, Communication and Social Media Bianca Zueneli / Graphic Design Michael Strebel / Music ‘Song to the Siren’, This Mortal Coil; ‘Crush’ Jennifer Paige / Executive Production wpZimmer
Coproduction C-TAKT, KAAP, De Studio, Europalia Arts Festival: Trains and Tracks, Storm op Komst, Bozar, Brakke Grond.
Supported by Royal Conservatory of Antwerp, Royal Academy of Fine Arts Antwerp, City of Antwerp, Flemish Government Activiteiten Premie
With thanks to Tuning People, GRIP, Andreas Fleck, Zehra Proch, Pauline Scharmann, Rubina Pabani, Laurent Delom, MAXLab, CREATIE, Beatrice Peadrini and all the participants who have taken part in the many, many try-outs.
Über den Künstler
Dan Mussett (1988, UK) ist Tänzer, Performance-Creator und -Organisator und lebt in Brüssel. Er machte 2017 seinen Abschluss am Royal Conservatoire Antwerp. Als Performer wirkte er in den Arbeiten von Jan Martens und...
Ayelen Parolin mit und als Creator entwickelte er die Arbeiten ddddddddduettttttttttttttt (2019) und THE DATING PROJECT (2021). Er verortet sich in der Unschärfe zwischen Konzepten und Ideen, Performer und Betrachter, Kunst und Leben, Realität und Fiktion, Mensch und Maschine. Oft kommen Anweisungen und Partituren als Mittel zum Einsatz, um Performende und Publikum zu lenken. In einem Klima, in dem intelligente Technologien und Soziale Medien, Fake News und einseitige Berichterstattung unsere Fähigkeit, selbst zu denken, zu handeln, zu wissen und zu fühlen, manipulieren, ist er daran interessiert Situationen zu schaffen, in denen die Handlungsfähigkeit der Darstellenden oder Teilnehmenden auf die Probe gestellt wird. Er hinterfragt, wie die neuen Technologien uns körperlich, geistig und spirituell verändern. Freude und Vergnügen sind die Leitprinzipien seines Lebens und seiner Kunst.