Raul Maia und Thomas Steyaert: The ballet of Sam Hogue and August Benjamin
In ihrer ersten gemeinsamen Arbeit, die 2011 das erste Mal im WUK gezeigt wurde, tanzen Raul Maia und Thomas Steyaert alias Sam Hogue and Augustus Benjamin ein Ballett, das mit dem herkömmlichen Begriff wenig zu tun hat. Am Ursprung ihrer künstlerischen Zusammenarbeit stand der gemeinsame Wunsch, eine physische Kunstform zu schaffen, die den Körper nicht dazu benutzt, Ideen, Konzepte, Situationen oder spezifische Formen der Bewegungsästhetik zu repräsentieren. Ihr Interesse lag darin, die physische Interaktion als eine tatsächliche Form der Urkommunikation zwischen den Interpret_innen wahrzunehmen und diese Kommunikation in einer künstlerischen Form zu kontextualisieren. Sie entwickelten dafür ein spezielles physisches Kommunikationssystem, in dem jede Interaktion zur Kommunikation zwischen zwei Körpern wird und jeder Antrieb und Bewegungsreiz in Echtzeit wahrgenommen und verarbeitet werden. Diese Arbeit ist Grundlage vieler weiterer „Ballette“, u. a. auch für „The Ballet of Paul Ace and Sunny Lovin“, das als Uraufführung ebenfalls im WUK zu erleben sein wird.
Über die Beteiligten
Raul Maia ist ein portugiesischer Tanz- und Performancekünstler mit Sitz in Wien. Thomas Steyaert ist ein Bewegungskünstler, der in Sarajevo und Brüssel lebt.
Raul Maia arbeitet seit langem mit dem belgischen Choreographen Thomas Steyaert zusammen. Seine Arbeiten wurden auf Festivals wie Impulstanz Wien, dem Xplore dance Festival in Rumänien, dem Idans Festival in Istanbul und an Häusern wie der Potsdamer Tanzfabrik Deutschland, dem Tanzquartier Wien, am WUK und brut Wien gezeigt.
Thomas Steyaert hat mehrere Projekte mit Ultima Vez / Wim Vandekeybus realisiert und diverse Bühnenwerke in Europa gezeigt. Gemeinsam mit Raul Maia, einem seiner engen künstlerischen Partner, entwickelt er Projekte, die die künstlerische Praxis und die nicht-repräsentative, physische Kommunikation zwischen Performer_innen untersucht.