notfoundyet:The Bolaño Project Teil 1
2004 wurde das letzte Werk des chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaño veröffentlicht: Der Jahrhundertroman 2666. Das mehr als tausend Seiten umfassende Werk wurde von der Kritik gefeiert und hat seitdem viele Künstler_innen zur Auseinandersetzung inspiriert. Dazu gehört auch das Wiener Performance-Duo notfoundyet, bestehend aus Laia Fabre und Thomas Kasebacher.
The Bolaño Project – An Introduction ist eine performative Einführung in das Universum von Roberto Bolaño. Eine Annäherung an den Jahrhundertroman und die Idee davon, wie es gelingen könnte, das umfassende Werk auf die Bühne zu bringen. Laia Fabre und Thomas Kasebacher haben für den Einstiegsabend ein Element gewählt, das in allen Teilen des Buchs zu finden ist: die Tierwelt. Unzählige Vierbeiner bevölkern als Metaphern, Beschimpfungen, Verniedlichungen oder ganz einfach als das, was sie sind, den Roman. Die Tierwelt steht auch metaphorisch für die großen Themen, die Bolaño im Roman bearbeitet und die diesen so zeitlos machen: Gewalt, Sex und die Reibung zwischen Realität und Fiktion.
WUK performing arts präsentiert zum ersten Mal in Österreich The Bolaño Project – An Introduction und The Retrospective des Bolaño Projects an aufeinander folgenden Tagen. The Retrospective ist am 24.11. und 25.11. als österreichische Erstaufführung zu sehen.
Über notfoundyet
Die Künstler_innen Laia Fabre und Thomas Kasebacher gründeten 2007 das Performancekollektiv notfoundyet in Wien, aus dem unter anderem die Produktionen „Second life“ (2007), „Pudding“ (2010), „Perfect happiness“ (2011), „LINGER“ (2011) und „THIS IS SO F*** DANCE!“ (2013) hervorgingen.
In ihren Arbeiten verlinken sie die Zuschauer_innen und machen sie zu einem Teil des Live- Events der Performance, zu einer kurzzeitigen Gemeinschaft. Sie arbeiten mit gesellschaftlichen Codes und spielen mit ihnen. Sie lieben billige Fernsehshows und Late-Night-Unterhaltung und die Menschen, die das moderieren. Sie lieben es, vor dem Computer zu sitzen und zu glauben, dass sie alles um sie herum retten. Sie mögen Räume, die etwas sind und die etwas sagen. Sie mögen geflieste Hotellobbys mit ausrangierten Ledersofas. Sie lieben langweilige Alltagsgeschichten.