1994: 30 Jahre, 30 Bilder
Bill Clinton ist seit einem Jahr im Weißen Haus, Mobiltelefone so groß wie eine Autobatterie und Pressefotografen arbeiten meist mit Schwarz-Weiß-Filmen, 36 Aufnahmen die Dose. Österreich sagt ja zu Europa und in Deutschland ist Helmut Kohl noch immer Bundeskanzler. Und wird es noch vier weitere Jahre sein.
Die größte Schocknachricht des Jahres: Der Tod des Nirvana-Frontmans Kurt Cobain.
Alex Schütz, damals 20 Jahre alt, hat gerade seine Matura in der Tasche und beginnt, neben dem Studium als Pressefotograf für Tages- und Wochenzeitungen, Magazine und Agenturen zu arbeiten - mit einem Schwerpunkt auf Bühnen- und Konzertfotografie. Einzige Auflage bei diesen Jobs seinerzeit: „Die ersten drei Nummern ohne Blitz“ – das wars. Fotografiert wird mit einer Nikon F3 und einer Nikon F-801s, belichtet meist auf einem Ilford HP5+, der nicht selten auf 1600 ASA gepusht wurde, weil die Lichtverhältnisse so schwach sind. Einmal abgedruckt, landen die Negative in Archiv-Ordnern und schlummern vor sich hin. Fast dreißig Jahre.
Aber haben das Kurt Cobain von Nirvana, Lemmy Kilmister von Motörhead oder Bob Geldof und seine Boomtown Rats wirklich verdient? Vor kurzem hat Alex Schütz die alten Negative aus dem Jahr 1994 heraus gekramt, von Staub und Sporen befreit und zum ersten Mal, wie es sich gehört, auf Großformat gebannt – und ja, ein bisschen „digitally remastered“. Das Ergebnis? Dreißig Jahre, dreißig Bilder, 30 Jahre Zeitreise in eine analoge Welt. Dabei unter anderem das letzte Konzert von Kurt Cobain. Seinerzeit, am 1. März 1994 im alten Münchner Flughafen.
Bilder unter anderem von Kurt Cobain Nirvana +++ ZZ Top +++ Little Richard +++ Keith Flint The Prodigy +++ Linda Perry & Four Non Blondes +++ Huey Lewis & the News +++ Meat Loaf & Patricia Russo +++ Linton Kwesi Johnson+++ Bob Geldof & The Boomtown Rats +++ Rory Gallagher +++ Ian Anderson Jethro Tull +++ Luther Allison +++ Nina Hagen +++ Die Ärzte +++ Campino Die Toten Hosen und noch einige mehr