Stadtschichten, Brennpunkte und ganz viel Flow

Stadtschichten, Brennpunkte und ganz viel Flow

Eine Workshop-Reihe mit WUK work.space

In Kooperation mit dem Public Program STADT//SCHICHTEN erarbeiteten Jugendliche des WUK work.space neue Zukunftsvisionen zu den Heizkulturen Wiens – und entdeckten dabei gegenwärtige und vergangene Heizformen im Brennpunkt-Museum in der Malfattigasse in Wien.

Wie wurde früher geheizt, wie heizen wir heute, und welche Rohstoffe können wir in Zukunft nutzen um Wärme zu gewinnen? Das alles waren Fragen, die am Anfang unserer Workshop-Reihe mit Veronika und Marion vom Projekt STADT // SCHICHTEN standen.

Das Public Program STADT//SCHICHTEN beschäftigt sich 2022 mit den urbanen Lebensadern rund um Strom/Wasser/Wärme und erforscht ihre Verzweigungen, Zwischenräume und Knotenpunkte. Der Schwerpunkt der Kooperation mit dem WUK work.space lag dabei bei der Wärme und als Ort der Vermittlung wurde das Museum für Heizkultur, das sogenannte Brennpunkt-Museum im 12. Bezirk gewählt. Hier werden Brennstoffe der Vergangenheit, Heizmodelle der Gegenwart und auch zukünftige Wärmemethoden ausgestellt – und interaktiv vermittelt.

Zu Beginn der Kooperation mit STADT//SCHICHTEN stand die Reise in die Vergangenheit der Heizkultur an. Das Museum, das momentan für externe Besucher_innen geschlossen ist, zeigte dabei in den bunten Räumlichkeiten vielfältige Möglichkeiten zur Wärmegewinnung und Wärmespeicherung aus früheren Jahrhunderten – und auch der Gegenwart. Zwischen verzierten Öfen, Kohle und handbetrieben Waschmaschinen entdeckten die Jugendlichen dabei die unterschiedlichen Heizformen und fanden dabei auch Fundstücke, die sie an ihr eigenes Zuhause aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen erinnerten.

Gemeinsam wurde das Museum erobert, entdeckt und besichtigt. Beim zweiten Termin ging es ans Eingemachte – und es entstanden von und mit den Jugendlichen eigene Szenarien und Szenen zu den verschiedenen Objekten im Brennpunkt-Museum.

„Wir sind gerade sehr im flow“ sagt Benjamin, Teilnehmer  des smart_lab, als er die Spindtüren in Knall-Orange schnell auf und zu macht und sie klackern lässt, um für den Horrorfilm mit der Waschmaschine in der Hauptrolle gruselige Sounds aufzunehmen.

Marion und Veronika vermittelten den Jugendlichen beim zweiten Workshop-Termin verschiedene Filmstile und Videoskills - und diese wurden auch gleich umgesetzt. So wurde in den verschiedenen Film-Stilen wir Horror oder Comedy und Action eigene Szenen und Interpretationen mit Heizkörpern und Öfen am Handy gefilmt. Im „flow“ ist dann plötzlich auch das alte Klavier, das durch die eigene Körperkraft betreiben wurde und verborgene musikalische Talente der Teilnehmer_innen aufblitzen lässt.

Zum letzten Termin luden die Jugendlichen zu einer Führung durch das Museum – und präsentierten ihre eigenen Geschichten und Interpretationen zu alten Eiskästen und neuen Hitzepolen. Ein Band wurde feierlich bei der Eingangstüre durchgeschnitten, und die Eröffnung wurde mit Youtube Sounds aus dem Handy eingeleitet.

Gemeinsam besichtigten wir alle also noch einmal das Museum – diesmal aber mit den Interpretationen der Jugendlichen. Viele der Fragestellungen, die ganz am Anfang standen, wurden wieder aufgegriffen: Wann beginnt eigentlich die Zukunft, was ist die Gegenwart des Heizens und warum ist die Fernwärme so weit weg? Einige der Fragen konnten in utopischen und kreativen Theorien von den Jugendlichen erklärt werden. Insgesamt haben die Teilnehmer_innen des smart_lab an allen drei Terminen viel diskutiert, gefilmt, gestaunt, gelacht, geredet und gemeinsam mit Veronika und Marion von den STADT // SCHICHTEN neue nachhaltige Zukunftsvisionen zu den Heizkulturen Wiens entworfen. Und mit dabei? Natürlich ganz viel floooow!

Text und Fotos: Katharina Hochwarter, Trainerin smart_lab

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

Artikel lesen

Mozart für Jugendliche

Das Zorá Quartet erklingt in Favoriten

Artikel lesen

Viel Hirnschmalz

WUK work.space an der TU Wien