sheeshBundesländer wurde das neue Angebot des WUK-Teams von A|B|O Jugend genannt. Sheesh ist ein Jugendwort, das Erstaunen ausdrückt. Erstaunt sind die Jugendlichen durchaus, wenn es um das Thema Mobilität und Arbeit geht.

„Oha, das wusste ich nicht, dass  … es im Zug Wlan gibt … Tulln so nahe ist ... die Fixkosten im Haushalt so hoch sind … es im Zug so ruhig ist … ich Geld bekomme, wenn ich pendle … ich am Land gute Chancen auf Arbeit habe … ich mit meinem Gehalt ein Beitrag für den Sozialstaat leiste …

Gerade bei Jugendlichen ist es wichtig, dass Mobilität breit gedacht wird, da die Voraussetzungen von Selbstständigkeit und einem größeren Mobilitätsradius noch nicht gegeben sind, sondern erst entwickelt werden müssen. Daher wurden die Schwerpunkte „Mobilität entwickeln“, „Selbstständigkeit fördern“ und „Berufliche Perspektiven erweitern“ gewählt.

Methodisch-didaktisch wird viel Wert auf erfahrungsbasiertes Lernen, Interaktivität und Teambuilding gelegt. Zu den besonderen Highlights zählen Exkursionen zu Firmen rund um Wien und zum AMS geförderten Projekt b.mobile, das Jugendliche bei der Lehrstellenvermittlung in die Bundesländer unterstützt. Für Abwechslung sorgen auch die Rätselrallyes bspw. am Westbahnhof oder Befragung von Passant_innen zu ihrem Mobilitätsverhalten auf der Mariahilfer Straße.

„Hier lernt man Dinge für`s Leben.“

Junge Erwachsene zwischen 17 und 21 Jahren befinden sich typischerweise in einer Phase der Identitätsfindung und Loslösung von Zuhause. Selbstständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit beschäftigen die Jugendlichen in diesem Lebensabschnitt. Daher machen die lebensnahen Themen wie Wohnen, Finanzbildung, eigener Haushalt, klimafreundliche Mobilität das Programm für sie spannend und interessant.

Es braucht eine gute Portion Überzeugungsarbeit.

Das Thema Mobilität rangiert bei den Jugendlichen in etwa auf der letzten oder vorletzten Stufenihrer Bedürfnisskala. Das ausgezeichnete Feedback der Teilnehmenden macht das Akquirieren aber zunehmend einfacher. Seit der letzten Workshopreihe können wir sogar auf „Peer-to-Peer“ Werbematerial zurückgreifen. Ehemalige Workshopreihe-Teilnehmer_innen brachten gestalterisch in einem Follow-Up Workshop ihre Begeisterung auf Papier, damit andere Jugendliche leichter von dem tollen Angebot überzeugt werden können.

Gemeinschaftsgefühl geht weit über ein übliches Kursfeeling hinaus

In den fünf Workshop-Wochen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das weit über ein übliches Kursfeeling hinausgeht. Im letzten Kurs hat alle die soziale Verbundenheit der Gruppe und das entstandene Zugehörigkeitsgefühl emotional ergriffen.

Am letzten Kurstag organisierten die Jugendlichen von sich aus für die Kurskolleg_innen und für das gesamte Trainer_innenteam ein opulentes Buffet mit selbst gebackenen und selbst gekochten Speisen. Sogar fleischlose Portionen wurden aus Rücksichtnahme vorbereitet. Es war ein gegenseitiges Abschlussgeschenk, ein Dankeschön an alle, die diese tolle, lehrreiche, interessante und sozial stärkende gemeinsame Zeit mitgestaltet haben.

Rückblickend meinte eine Teilnehmerin:„Ich habe viel Neues gelernt und bin sehr gerne gekommen. Das war für mich wie eine Familie.“

*Der Begriff „Sheesh“ hat sich als Jugendsprache etabliert und stand bereits 2018 zur Wahl des Jugendwortes des Jahres. Es ist ein Ausdruck des Erstaunens und wird als dramatisierendes Füllwort verwendet.