LEICHTIGKEIT als Jahresmotto für 2025

LEICHTIGKEIT als Jahresmotto für 2025

Die WUK Arbeitsassistenz auf Klausur

Im November besuchte das Team der WUK Arbeitsassistenz im Rahmen ihrer Klausur zwei spannende Projekte in der Steiermark und fand dabei ihr Jahresmotto für 2025.

Alle Jahre wieder tagt das Team der WUK Arbeitsassistenz im Rahmen einer Klausur. Während der Tag 2023 für Projektbesuche in Brünn genutzt wurde, stand 2024 ein Austausch mit zwei Angeboten in der Steiermark am Plan: Der sozialökonomische Betrieb Chance B – Hausmasters in Gleisdorf und das soziale Arbeitsprojekt heidenspass in Graz. Zusätzlich zu den Projektbesuchen fand eine Teamklausur mit Martin Hauszer im JUFA Graz Center statt. Ein Bericht von Esther Lukacevic und Hans-Peter Waldbauer von der WUK Arbeitsassistenz.

Chance B – Hausmasters

Graz ist definitiv einen Besuch wert, auch wenn es schon recht finster war bei unserer Tour durch die Stadt. Ein Teil unseres Teams machte sich morgens auf den Weg nach Gleisdorf. In einem schön renovierten Gebäude ehemaliger Nonnen findet sich der Sitz von Chance B, wo auch der erste Arbeitsassistent Österreichs angestellt wurde.

Bei Kaffee und Kuchen fand ein interessanter Austausch mit Michael Longhino (Leiter und Prokurist der Chance B), Elisabeth Grabner (Leiterin von Teilhabe und Beschäftigung) und Michael Spielhofer (Leiter von Hausmasters) über die Angebote hier und in Wien statt.

Das Interesse der Kolleg*innen aus der Steiermark an einem Gegenbesuch bei uns im WUK ist groß und wurde schon vereinbart.

Chance B bietet ein umfangreiches Angebot für Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf jeglichen Alters, das von Wohnen bis zur Teilhabe an Beschäftigung in der Arbeitswelt reicht. Das, was mich hier am meisten begeistert hat, war dieser immer noch vorhandene Pioniergeist und dieses starke Engagement, die Menschen auch nach so vielen Jahren immer noch dort abzuholen, wo sie im Moment stehen, und alles erdenklich Mögliche anzubieten, unabhängig der Hürden und Herausforderungen von Förderungen, Auflagen und dem Alltag.

„Es gibt nichts, was es nicht gibt“ – dieses Schweizer Sprichwort ist mir an diesem Tag öfter in den Sinn gekommen. Und so wird es bei Chance B auch gelebt. Hausmasters ist zu einem fixen Bestandteil in der Umgebung geworden. Allen Hürden zum Trotz hat es Michael Spielhofer mit seinem Team geschafft, allen Mitarbeiter*innen das anzubieten, was machbar ist, bereits über viele Jahre hinweg.

 

Selber wohnen, Selbstständigkeit erlangen, auch im Wohnen, das ist das Angebot von „selba – Selbstständig leben mit Beratung und Assistenz“. In einem ehemaligen Restaurant, einen kurzen Fußweg vom Hauptgebäude entfernt, wurden wir von Alice Nachbaur, der Leiterin der mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung, begrüßt. Im Gemeinschaftsraum ging unser Austausch weiter. Die dahinterliegende Bar ließ erahnen, mit welcher Begeisterung hier Tag für Tag den Menschen beim selbstbestimmten Leben unter die Arme gegriffen wird.

So oft wie an diesem Tag habe ich das Wort „Mensch“ lange nicht mehr gehört. Von der Frühförderung über die Kindergarten- und Schulassistenz bis hin zur Arbeit und dem Wohnen, immer steht der Mensch im Vordergrund.

Heidenspass

Der zweite Teil unseres Teams besuchte das Projekt heidenspass in Graz, ein Projekt für NEETS, das im nächsten Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern wird. Der Verein heidenspass hat mehrere Standbeine: Einen Werkstättenbereich für Innendesign mit einer Näherei, einen Shop sowie ein Lokal mit einem vegetarisch/veganen Mittagsmenü. Ein Mietkochstudio und ein mietbarer Seminarraum runden das Angebot ab.

Was mich sofort in den Bann gezogen hat, war der Ort. Das Lokal und die Küche in der Griesgasse strahlen bei aller Betriebsamkeit im Gastro-Alltag eine unglaubliche Ruhe und Gemütlichkeit aus. Das liegt einerseits am alten Haus, andererseits an der selbst designten Einrichtung, aber vor allem an den Menschen, die hier arbeiten.

Wir haben uns unglaublich wohlgefühlt und von Elfie Pahr (Leitung Sozialarbeit) viel Wissenswertes über das Projekt und den Verein erfahren: Die Jugendlichen, die bei heidenspass arbeiten, werden Mitarbeiter*innen genannt und sind geringfügig angestellt. Was für eine Wertschätzung für die jungen Menschen!

Zum krönenden Abschluss gab es ein Mittagsmenü mit Gemüsecremesuppe oder Salat, sowie Kaspressknödel auf einem Rote Rüben- und Gemüsebeet. Und was soll ich sagen. Sie waren ausgezeichnet, fast so gut, wie jene meiner Mutter. :)

Das Resümee der Klausur: Es hat uns gutgetan. Und das Schönste daran? - Wir haben unser Jahresmotto 2025 gefunden: LEICHTIGKEIT. So soll es sein.
 

Text Chance B – Hausmasters: Esther Lukacevic, WUK Arbeitsassistenz
Text heidenspass: Hans-Peter Waldbauer, WUK Arbeitsassistenz
Fotos © Christa Franek und Hans-Peter Waldbauer, WUK Arbeitsassistenz

NEBA ist eine Initiative des Sozialministeriumservice.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

Artikel lesen

Nächster Halt: Brünn - Příští zastávka: Brno

Die WUK Arbeitsassistenz auf Projektbesuch in Brünn

Artikel lesen

„Inklusion ist kein Gnadenakt, sondern smartes Personalmanagement!“

WUK aut.fit bei der Veranstaltung #Versteckte Potenziale