HUGGY BEARS: An artist friendly platform
Ein Jahr Zeit. Ein Jahr lang ein fixer Proberaum. Ein Jahr Support, von Produktion bis Verwaltung, Technik und Dramaturgie. Und dazu Try-Outs, Showings und Feedback-Sessions. Was wie der Himmel auf Erden für Nachwuchskünstler_innen klingt, ist bei dem Mentoringprogramm HUGGY BEARS gelebte Realität. Dahinter steckt jedoch keine Ausbildungseinrichtung oder Kulturinstitution, sondern Künstler_innen selbst, die ihre Erfahrungen einbringen. Mittels seines Netzwerks kann das Projekt HUGGY BEARS eine breite Palette an Angeboten für die Nachwuchskünstler_innen zur Verfügung stellen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Gruppen und Einzelpersonen eingehen. Mit dazu gehören Aufführungsmöglichkeiten in verschiedenen Kontexten, die als Try Out oder Showings Einblick in den künstlerischen Schaffungsprozess geben und den Mentees ermöglichen den Umsetzungsprozess performativer Formate zu erfahren. Möglich ist dies durch den HUGGY BEARS ART SPACE, der Am Kempelenpark gelegen ist. Hier gibt es Studios, die den Künstler_innen ohne Zeitbeschränkung für ihre Arbeit zur Verfügung stehen.
Ausgewählt werden die Teilnehmenden des Mentoringprogramms von einer Fachjury, bestehend aus Künstler_innen. Gefragt sind Gruppen oder Einzelpersonen, die sich innerhalb performativer Kunstformen bewegen. Genregrenzen spielen dabei keine Rolle, die Bewerbungen reichen daher von Projekten, die eher dem Tanz zu zuordnen sind, bis hin zu Projekten, die aus dem Bereich der zirzensischen Kunst stammen. Ein Blick in das Portfolio der HUGGY BEARS 2020 unterstreicht diesen offenen Zugang: mirabella paidamwoyo dziruni und Hyeji Nam studieren derzeit beide an der Akademie der bildenden Künste in Wien Kontextuelle Malerei in der Klasse von Ashley Hans Scheierl und bewegen sich in ihren Arbeiten zwischen multimedialer und performativer Kunst. Das Rhizomatic Circus Collectiv ist ein fluides Kollektiv, das sich künstlerisch zwischen Anarchie und Solidarität bewegt und neue, sinnliche Kunsträume erschafft. Daphna Horenczyk erschafft Choreographien, die mit Ironie und der Fähigkeit über sich selbst zu lachen spielen. Fabian Faltin performt mit und am Wort und analysiert dabei wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Themen.
Ein Ergebnis des Mentoringprogramms ist nun im September im Rahmen der Saisoneröffnung von WUK performing arts zu sehen. An jeweils zwei Abenden präsentieren zwei HUGGY BEARS ihre Abschlussarbeiten und verdeutlichen, in welch dynamischer, einander befruchtender Entwicklung sich die performative Kunst in Wien befindet.