hello world!
main( ) {
printf("hello, world\n");
}
... ist ein eher ungewöhnlicher Titel. Was bedeutet er genau und wie ist die Idee dazu entstanden?
Pasi Mäkelä & Roland Rauschmeier: Es handelt sich um einen Code, ein "Hello, World!"-Computerprogramm, das die Nachricht "Hello, World!" ausgibt oder anzeigt. Dieses Programm ist in vielen Computersprachen sehr einfach zu schreiben und wird oft verwendet, um die grundlegende Syntax einer Sprache zu veranschaulichen. Unsere Sprache ist Kunst und wird von Musik, Malerei und Performance bestimmt. Unser Kontext ist das Theater und die Kommunikation mit dem Publikum. Der Titel stellt den Auftakt eines Kontaktprozesses dar.
Die Performance hat das Internet als thematischen Schwerpunkt. Auf welche Aspekte werdet ihr euch konzentrieren?
Pasi Mäkelä & Roland Rauschmeier: Die Idee entstand aus der Aufforderung, performative Arbeiten in die Welt des Internets zu verlagern. Gezwungenermaßen durch die Verbreitung eines Atemwegsvirus namens COVID. Wenn man nicht weiß, worum es sich dabei handelt, kann man auf https://www.bing.com nachlesen. So läuft das. Es besteht eine offensichtliche Gefährdung, die eine miese Stimmung schafft. Die Kunst ist ein Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen. Wir sind daran interessiert, die Prozesse zu hinterfragen, welche von höheren Mächten aufgestellt werden, um die Menschen durch diese anspruchsvollen Zeiten zu leiten. Wir fügen den freien Geist in diese Rechnung ein, die mehrere, oft gegensätzliche Lösungen hat, und konzentrieren uns auf das charakteristische Merkmal der Kunst: "Das Kreieren".
Ihr entwickelt die Performance gemeinsam. Wie können wir uns Eure Zusammenarbeit vorstellen?
Pasi Mäkelä & Roland Rauschmeier: Einerseits sind wir beide von der Absurdität begeistert, die sich im Lachen entlädt. Andererseits sind wir beide an der Überlagerung von Texturen (hörbar, fühlbar und sichtbar) interessiert, um eine Situation zu schaffen, in der Sinn, in unerwarteten Formen auftauchen kann. Wir bleiben im Gespräch und entwickeln im Laufe der Zeit Ideen und laden KollegInnen ein, sich unserer gemeinsamen künstlerischen Arbeit anzuschließen. In einer größeren Gruppe werden die formalen Permutationen komplexer, und unser Vorhaben, einen Sinn zu schaffen, wird überlastet. In diesem Moment muss man vertrauen, und kein Algorithmus kann dabei helfen.
Was können wir von der Aufführung erwarten?
Pasi Mäkelä & Roland Rauschmeier: Eine Sammlung symbolischer und grotesker Handlungen, die sich im Spannungsfeld von banaler Unterhaltung und hohen Kunst abspielen und dabei in ein farbenfrohes Setup eingebettet sind, das von brillanter Musik und einem ordentlichen Schlag auf die Frontallappen des Gehirns begleitet werden.
rauschmeiermaekelae@wuk:~$ clear