Gendersensible Burschen- und Männerarbeit

Silhouetten von 6 jungen Burschen vor blauem Himmel

Gendersensible Burschen- und Männerarbeit

Ein Erfahrungs- und Informationsaustausch

Ein Erfahrungs- und Informationsaustausch in der Koordinationsstelle Jugend – Bildung – Beschäftigung

Beitrag von Walpurga Eder, A|B|O Jugend

„Ich stand ohne Job da,
hatte zwei kleine Kinder und
fühlte mich nur noch wertlos als Mann.“
Gary Barlow (Take That)

Die Koordinationsstelle Jugend - Bildung - Beschäftigung veranstaltete im Dezember 2018 einen Infonachmittag zum Thema „Ansätze und Methoden gendersensibler Burschen-/Männerarbeit“. Die Männerberatung und das WUK wurden zu dieser Veranstaltung als Vortragende eingeladen, da beide Einrichtungen bereits über eine umfassende Expertise auf diesem Gebiet verfügen.

Einführend gab es sowohl von der Männerberatung als auch vom WUK einen Input über Ansätze und Methoden gendersensibler Burschen-/Männerarbeit. Dies war der Ausgangspunkt für den gemeinsamen Austausch zwischen Multiplikator_innen aus unterschiedlichsten Bildungs- und Beratungseinrichtungen Wiens, wie etwa aus den überbetrieblichen Lehrausbildungen, Produktionsschulen, dem Jugendcoaching und dem StartWien Jugendcollege.
Die Männerberatung ging in ihrem Vortrag auf die wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Arbeit ein und erläuterte ihr männerspezifisches Beratungskonzept mit einem profeministischen, progressiven und kritischen Zugang und der Abgrenzung zu einer „Männer-Diskriminierungsperspektive“. Außerdem gab es einen anschaulichen Einblick in die Praxis der Männer BBE.

Die Vortragenden des WUK, Simon Baumgartner und Nelson Etukudo, beide seit Jahren Social Skills Trainer von Burschengruppen, legten ihren Präsentationsschwerpunkt auf das Konzept Sozialkompetenztraining als genderspezifisches Training. Es wurde 2013 im Rahmen von WUK Monopoli entwickelt und seit damals vielfach erprobt und für unterschiedliche Formate adaptiert. Aufgezeigt wurde, wie im Sozialkompetenztraining, das als Ziel die Stärkung der Persönlichkeit und der Sozialkompetenz hat, direkt und indirekt gendersensible Themen reflektiert werden. Neben dem Konzept, den methodisch-didaktischen Informationen und den Erfahrungen mit den Burschen wurden auch anschauliche, praxisnahe Beispiele vorgestellt.

In der anschließenden Diskussion wurden Erfahrungen, Erkenntnisse und Ansätze aus der täglichen Arbeit mit (Burschen)-gruppen thematisiert. Kontrovers wurde die Diskussion bei dem Thema, wie viel Trainer_innen in den Trägereinrichtungen in Bezug auf gendersensible Kompetenzen bewirken können und wie sinnvoll es ist, Expert_innen von außen heranzuziehen.

Bei einem Punkt waren sich jedoch alle einig: Es braucht ein Angebot für Burschen- und Männergruppen, da festgestellt wurde, dass sich in diesem gleichgeschlechtlichen Setting Burschen und Männer Genderthemen auf eine Weise öffnen können, die Selbstreflexion in Gang setzt.
Auch aktuelle Entwicklungen, wie etwa die Gegenbewegung zu #MeToo zeigen auf, wie wichtig gendersensible Arbeit im männlichen Umfeld ist.

Multiplikator_innen, die gerne ein externes Angebot für Burschengruppen in ihrem Projekt anbieten wollen, können sich gerne an toolsforwork@wuk.at wenden.
Entsprechend Ihren Anforderungen erhalten Sie ein Angebot oder Sie buchen die WUK Workshopreihe

„Tools for work“:

  • 3 Workshops zu je 3 Einheiten
  • Wöchentliche Abstände
  • Fixe Gruppe, max. 15 P. (ÜBA, Kursteilnehmer)

Wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit!

Weitere Informationen unter www.wuk.at/index.php?id=2767

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A|B|O Jugend wird aus den Mitteln des Arbeitsmarktservice Wien finanziert.

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