Eine Art Aufarbeitung
Du beschäftigst dich seit über 20 Jahren mit dem Thema Zirkus. Wie bist du dazu gekommen?
Arne Mannott: Ein Freund von mir war im Kinderzirkus und das wollte ich auch ausprobieren. Das war nicht nur ein wöchentlicher Kurs, sondern es gab auch schon öffentliche Aufführungen, Probewochen, und alles was dazu gehört.
In „circus“ stellst du deine Praxis radikal in Frage. Wie ist dieser Impuls entstanden und warum hast du dich dazu entschlossen?
Arne Mannott: Tatsächlich war ich ein wenig gelangweilt vom Zirkus. Es gab einen Punkt vor einiger Zeit, an dem ich meine Zirkus-Requisiten von einem Tag auf den anderen nicht mehr angerührt habe. Der Körper hatte einfach keine Lust mehr darauf, es war wie eine Blockade. Daraus ist die Idee - oder vielleicht mehr das Bedürfnis - entstanden, diesen Bruch in einem Bühnenstück zu thematisieren. Ich versuche ganz ehrlich für mich zu beantworten, ob ich noch selber auf der Bühne, also als Performer, Zirkus machen möchte bzw. wie ich das auch für mich neu definieren kann. Lustigerweise arbeite ich parallel sogar noch an einem anderen Stück über Zirkus, vielleicht ist das eine Art Aufarbeitung, ein Neu-Verhandeln, und ganz sicher auch ein Forschen.
Der Musiker Gammon wird mit dir gemeinsam auf der Bühne stehen. Wie seid ihr zu dieser Zusammenarbeit gekommen und welche Rolle spielt das Sounddesign in deinem Stück?
Arne Mannott: Wir haben schon in anderen Kreationen zusammengearbeitet und so ein bisschen eine gemeinsame „Sprache“ entwickelt, die ich hier gerne weiterentwickeln wollte. Mit Sound zu arbeiten ist mir enorm wichtig: Das gemeinsam entwickelte Sounddesign steht gleichberechtigt neben der Performance, dem Licht, der Bühne etc. Ich versuche das immer zusammen zu denken.
Ein weiteres zentrales Element in „circus“ sind Videoarbeiten. Was werden wir da zu sehen bekommen?
Arne Mannott: Da möchte ich nicht zu viel verraten, aber um eine Idee zu geben: Ich werde nicht der einzige sein, der seine Gedanken, seine Reflexion zum Thema Zirkus teilt.