Die Grundlage von „Offen“
Das WUK ist ein Labyrinth im Vierkant auf 12 000m2. Zwei Eingangstore, sechs Stiegen, einige Seiteneingänge und ein Mittelhaus im Hof. Das Gebäude hat eine Baugeschichte von mehr als 160 Jahren – eine Maschinenbaufabrik, eine technische Versuchsanstalt, eine Schule. Es wurde umgebaut, angebaut, neu gebaut – immer wieder Ebenenunterschiede, drei, vier Stufen da, drei, vier Stufen dort.
Zugleich hatte das WUK von Anbeginn an den Anspruch, ein offenes Haus zu sein – Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser. Was in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wenig thematisiert wurde, geriet in den folgenden Jahrzehnten immer mehr in den Fokus – um offen sein zu können, muss zunächst die banale Zugänglichkeit gewährleistet sein. Kinder mit Bewegungseinschränkungen konnten weder eine der drei Kindergruppen, noch die Schulen im WUK, noch Veranstaltungen der Kinderkultur besuchen.
Was heißt eigentlich „offen“? Ist Offenheit ein Gut?
Wir wollen offen sein, Offenheit zum Thema machen, infrage stellen, umsetzen - barrierefrei, niederschwellig, vermittelnd.
Wer kann unter welchen Bedingungen an Kunst und Kultur teilhaben? Und wer bleibt aufgrund von strukturellen Schwellen außen vor? Was ist notwendig, um eine möglichst breite Teilhabe zu gewährleisten?