DAS ZEUG DAZU
All das packten sie in ihre Filme, die oft fiktionalen, teils aber auch dokumentarischen Charakter haben. Sie entstanden im Rahmen einer Kooperation des media_lab mit der Uni Wien. Es heißt „We:Design“. Dabei geht es um ein partizipatives Forschungsprojekt. Gegenstand sind Jugendliche im Übergang von Schule zu Beruf, also die Zielgruppe unserer Einrichtung.
Im Mittelpunkt steht eine vom AK-Digifonds geförderte App-Entwicklung. Die Freeware soll es Jugendlichen eines nahen Tages ermöglichen, am Handy oder Tablet eine Bewerbung zusammenzustellen. Die erste Phase der Entwicklung ging nach drei intensiven Monaten mit den Filmen zu Ende.
Die Mühen zahlten sich aus. Beim Publikumsgespräch nach dem Screening sagt Teilnehmerin Leona etwa: „Ich hab gehofft, dass meine Message ankommt.“ Sie schaut dabei auf einen sichtlich gerührten Burschen. Ihr Kollege Eren, der mit Freunden abseits des WUK work.space ein Mockumentary nach „Stromberg“ lieferte, bejaht die Frage nach Rassismus im Job. Und Teilnehmer Florian lobt die Kolleginnen von der Uni Wien, die ihm so viel kreativen Raum ließen. Als Dank überreichte Kollegin Suzana den Jugendlichen noch je ein Zertifikat, Süßes, Kinogutscheine und leistungsstarke Speichermedien für private Kreativprojekte.
Wahrscheinlich standen an jenem Abend keine künftigen Detektive_innen auf der Bühne. In jedem Fall erwiesen sich alle Jugendlichen als kreative Amateur-Filmer_innen. Sie haben auch das Zeug zu Grafiker_innen: So gestaltete das media_lab das Programmheft und das Plakat für den Filmabend.
Nicht alle Künstler_innen werden im Herbst We:Design fortsetzen; sie wechseln etwa in weiterführende Schulen oder in die Überbetriebliche Ausbildung. Mit den Filmen schufen aber alle solide Grundlagen für die Weiterentwicklung der Bewerbungs-App durch ihre Nachfolger_innen. Im Herbst werden die Filme auf der We:Design-Seite zu sehen sein.
Text: Zoran Sergievski, Trainer media_lab bei WUK work.space
Fotos: Viktoria Paar, Uni Wien/we:design und Thomas Sobottka