Worüber sollen wir singen?
Für Euer Projekt habt ihr Menschen gefragt, was sie über Oper denken. Wie seid ihr auf die Menschen zugegangen und wie haben sie reagiert?
Zu Beginn unseres Projektes haben wir uns erst einmal gefragt, was wir als Tanzkompagnie zu einer Kooperation mit dem Musiktheater beitragen könnten. Nachdem wir das diskutiert hatten, stand schnell fest, dass es um die Frage gehen würde: wie kann man eine größere Teilhabe an Kultur ermöglichen und was müsste dafür von unserer Seite, der Seite der Künstler_innen getan werden. Vor dieser Frage stehen letztendlich alle Genres, so schien es für uns einleuchtend damit zu beginnen. Zunächst sind wir ganz einfach auf die Straße gegangen und haben die Leute gefragt was sie von der Oper halten. Danach haben wir einzelne Bürger_innen eingeladen, sich zum Interview mit den Sänger_innen der Oper zu treffen. Dort ging es eigentlich ganz simpel um die Frage: Worüber sollen wir singen? Ausgehend von dieser Frage sind dann zahlreiche Interviews entstanden, die oft in einen realen Dialog zwischen Bürger_innen und Sänger_innen übergingen. Das waren teilweise sehr bewegende Momente.
Wie habt ihr Antworten zu einem Stück verwoben?
Nach den Interviews haben sich die Sänger_innen ein wenig Zeit genommen, um dann Gesangsstücke auszuwählen von denen sie meinen, dass diese eine möglichen Antwort auf die gestellten Fragen wären. Dabei ist sehr verschiedenes Material zusammengekommen. All diese Stücke wurden dann im Studio eingesungen. Diese musikalische Antworten bilden die zweite Säule des Projektes.
Das Stück wird als installative Performance angekündigt. Was können wir uns darunter vorstellen?
Wie die Oper auch ist diese Performance ein Hybrid in dem die verschiedenen Materialien in einen Zusammenhang gebracht werden. Die musikalischen Antworten werden mit live gesungenem Material zu einer Oper aus Stimmen zusammengesetzt. Unser Komponist Tian Rotteveel arbeitet dazu mit dynamischen musikalischen Systemen, also teilweise über AI gesteuerte Klänge, die mit live Gesang kombiniert werden können. Die Stimmen der Sänger_innen werden zunächst ent_körpert und digital neu zusammengesetzt. Der so entstehende Klangraum eröffnet dann für die Tänzer_innen einen Aktionsraum in dem sie quasi die Vorschläge und Wünsche der Bürger_innen spielerisch wieder ver_körpern. Es entstehen Chimären, flüchtige Wesen und mögliche Formen, die mit dem Interviewmaterial kombiniert werden. So entsteht ein Raum voller Möglichkeiten, akustischer und körperlicher, in dem die Tänzer_innen permanent den angestoßenen Dialog übersetzen.
Company Christoph Winkler Berlin
The Voice That You Are
Freitag, 31.05. bis Samstag, 01.06., 19:30 Uhr
Saal
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