Zwei ehemalige spacelab-Teilnehmerinnen waren bei der Übergabe des europäischen Jugendmanifestes im EU-Parlament in Brüssel mit dabei.
Am 7. November 2018 präsentierten 30 Jugendliche aus Österreich, Polen, Italien und Slowenien ihre Vision von Europa im Europäischen Parlament in Brüssel. Im Zuge dessen übergaben sie ein gemeinsam erarbeitetes europäisches Jugendmanifest an die EU-Parlamentarier_innen. spacelab_girls war nicht nur an der Entwicklung der Forderungen beteiligt, sondern zwei ehemalige Teilnehmerinnen* begleiteten das Projekt sogar bis nach Brüssel.
„Der Austausch mit Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern und das gemeinsame Diskutieren über Politik war für mich am spannendsten“, sagt die 18-jährige Clara Koch aus Wien. „Ich würde mir wünschen, dass es solche Austauschprogramme viel öfter gibt und unsere Forderungen von den Politikerinnen und Politikern auch ernst genommen werden.“
Von lokalen Workshops zum europäischen Jugendmanifest
Am Anfang des Prozesses standen verschiedene lokale Workshops, an denen 300 junge Menschen teilnahmen. So fand auch bei spacelab_girls mit ca. 12 Jugendlichen ein Workshop zu politischen Forderungen statt. Das Projekt „My Revolution“ wurde von der Menschenrechts- und Bildungsorganisation Südwind begleitet.
Während bei manchen Forderungen wie "keine rassistische Diskriminierung" oder "mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche" allgemeine Einigkeit herrschte, sorgten andere Punkte wie "Mehr Sicherheit in den Öffis" oder "Weniger Polizei auf der Straße" für viel Diskussion. Andere Forderungen wie z.B. "Keine Armut mehr" waren recht diffus und mussten erst konkretisiert werden. Sie führten zu spannenden Diskussionen über die Ursachen von Armut, Sozialstaat und Gerechtigkeit.
Der nächste Schritt des Projekts umfasste eine wienweite Jugendkonferenz in der VHS Brigittenau, an der neben mehreren spacelab_girls-Teilnehmerinnen auch unterschiedlichste Jugendliche aus Wien beteiligt waren. Danach folgten europäische Jugendkonferenzen in Bologna und in Wien, wo die Forderungen aller Jugendlichen zusammengetragen und diskutiert wurden. Das daraus entstandene gemeinsame Manifest wurde dann schließlich im EU-Parlament vorgestellt und mit Parlamentarier_innen besprochen.
Die von Jugendlichen in ihrem Manifest formulierten Hauptforderungen sind:
Umwelt: Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, sozial und ökologisch faire Produktionsbedingungen und verantwortungsvoller Konsum.
Arbeit: Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt sowie mehr sinnstiftende Arbeitsmöglichkeiten und faire Gehälter für junge Menschen.
Bildung: Reformierung des öffentlichen Schulsystems durch verstärkte Förderung sozialer Kompetenzen, emotionaler Intelligenz und Kreativität sowie der Möglichkeit gelernte theoretische Ansätze in die Praxis umzusetzen.
Migration: Unterstützung von der EU in der Konfliktbewältigung in den Herkunftsländern von Migrant_innen. Schnellere Asylverfahren und bessere Integration von Migrant_innen
Gleichheit: Für eine freie, offene Gesellschaft und gegen Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Religion, Bekleidung, sexueller Orientierung, Herkunft oder Aufenthaltsstatus.