Ein 30-faches JA

Ein 30-faches JA

Zum runden Jubiläum des Ja Ja Ja Festivals

Bereits zum zehnten Mal findet das Ja Ja Ja Festival heuer in Wien statt. Zum runden Jubiläum steht uns Anders Meisner (Music Export Denmark, MXD) Rede und Antwort.

WUK: Das Ja Ja Ja Festival, als Spot on Denmark begonnen, feiert im Jänner sein 10-jähriges Jubiläum in Wien. Was für eine Erfolgsgeschichte!

Anders Meisner: Es ist ein riesiger Erfolg. Für mich ist das Ja Ja Ja ein Beispiel dafür, wie sich die langjährige Zusammenarbeit an einem bestimmten Projekt am Ende auszahlt. Für das Festival werden viele Tickets verkauft. Das liegt daran, dass wir als Team – Ink Music, MXD, WUK und Ja Ja Ja – alle in die richtige Richtung gezogen haben. Es ist eines unserer erfolgreichsten Exportprojekte. Hauptsächlich weil es die Zeit hatte, organisch zu wachsen.

Zu welcher Band aus zehn Jahren Ja Ja Ja fällt dir deine Lieblings-Anekdote ein?

Einmal hatten wir zehn Stunden Verspätung aus Kopenhagen. Ich war zusammen mit der dänischen Band Dad Rocks unterwegs. Ich rief bei Ink an und warnte Hannes, dass wir vielleicht absagen müssen. Aber das WUK füllte sich schon und es war zu spät für eine Absage. Die Band hatte natürlich ihren Soundcheck und alles verpasst. Wir nahmen ein Taxi vom Flughafen, die Band stimmte ihre Gitarren im Taxi und ging von dort direkt auf die Bühne. Sie spielten eine großartige Show. Es war nervenaufreibend zu der Zeit, aber im Nachhinein ist es eine lustige Erinnerung.

Iris Gold
Iris Gold aus Dänemark beim Ja Ja Ja Festival 2019 im WUK
Lydmor
Lydmor aus Dänemark beim Ja Ja Ja Festival 2019 im WUK

Wie trägt das Ja Ja Ja Festival dazu bei, dem Publikum in anderen Ländern die skandinavische und nordische Kultur näher zu bringen?

Einer der Hauptgründe für den Erfolg des Ja Ja Ja Festivals ist, dass das Publikum sehr aufgeschlossen ist. Die Menschen kaufen Tickets für ganz neue, unbekannte Acts. Sie sind bereit, sich überraschen zu lassen. Als würde man ein Schokoei öffnen, in dem Musik ist. Das ist ein Mitgrund, warum das Festival so Spaß macht: Es können viele unerwartete Dinge passieren. Die Bands lieben es, im WUK zu spielen. Sie wollen immer wieder kommen, weil ihnen das Publikum ein gutes Gefühl gibt. So passieren großartige Shows, weil die Bands dieses Gefühl direkt an das Publikum zurückgeben möchten.

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Kannst du im Rahmen deiner Arbeit mit dänischen Bands bestimmte Muster erkennen?

Natürlich gibt es Trends, aber sie kommen und gehen. Klar ist, dass die meisten skandinavischen Bands von Anfang an außerhalb Dänemarks touren wollen. Sie fangen also sehr früh an. Die skandinavische Musikszene ist eigentlich sehr vielfältig. In letzter Zeit hatten wir auch viele starke weibliche Acts, die den Durchbruch geschafft haben. Das ist sehr schön.

Great News (c) Linn Heidi Stokkedal
Great News aus Norwegen beim Ja Ja Ja Festival 2019 im WUK

Zu den bestätigten Acts für das Ja Ja Ja zählen in diesem Jahr Great News aus Norwegen, Lake Jons aus Finnland sowie Iris Gold und Lydmor aus Dänemark. Was können wir und das Publikum von ihrer Musik erwarten?

Eine gute Zeit und einige sehr enthusiastische Bands! Es hat sich herumgesprochen, dass das Ja Ja Ja Festival in Wien eine der besten Shows ist, die man als nordische Band spielen kann, weil das Publikum freundlich ist und sich mitreißen lässt. Darum freuen sich alle darauf, runter nach Wien zu kommen.

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Inwiefern trägt ein Veranstaltungsort wie das WUK zur Atmosphäre des Festivals bei?

Das WUK ist unser langjähriger Partner als Veranstaltungsstätte. Es ist nicht nur eine professionelle Venue, sondern hat darüber hinaus Seele und eine tolle Atmosphäre. Auf mich wirkt es so, als würden die Leute in Wien das WUK lieben und das macht es zu einem perfekten Ort, um Musik zu erleben.

Wir sind von Förderungen abhängig, aber auch von Spenden unseres engagierten Publikums. Würdest du ein soziokulturelles Zentrum wie das WUK finanziell unterstützen, wenn du ein Wiener wärst?

Ganz bestimmt. Kultur ist die Grundlage dafür, wie wir miteinander und mit Meinungsunterschieden umgehen. In Zeiten, in denen die Gesellschaft fragmentierter zu werden scheint, kann Kultur eine große Rolle dabei spielen, Menschen wieder zusammenzubringen und in den Dialog treten zu lassen. Ich denke, es wird immer Phasen geben, in denen Kulturinstitutionen infrage gestellt werden, weil manche Menschen glauben, dass sie für die Gesellschaft nicht notwendig sind. Der einzige Weg, dem entgegenzuwirken, sind Gespräche und Offenheit für die Argumente anderer. Eigentlich sollten wir die Kritiker_innen sofort auf die Gästeliste schreiben, damit sie selbst sehen, wie vielen Menschen Kultur nützt. Kultur bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Die Welt wird immer ein besserer Ort sein, wenn Menschen Erfahrungen wie Konzerte oder Kunst gemeinsam erleben können.

Lake Jons (c) Markus Henttonen
Lake Jons aus Finnland beim Ja Ja Ja Vienna 2019 im WUK

Tickets für das Ja Ja Ja Festival Vienna 2019 sind im WUK-Shop erhältlich.
Interview: Astrid Exner

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