Ungewöhnliche Töne waren am 30.11.2017 bei spacelab zu hören. Anstelle von Tischfußball und Billard wurde im Bewegungsraum von spacelab_gestaltung Bach, Beethoven und Brahms gespielt.
Ein Bericht von Susanne Senekowitsch, spacelab
Dem besonderen Konzept von Musethica ist es zu verdanken, dass die Jugendlichen am 30. November die außergewöhnliche Gelegenheit bekamen, bei spacelab ein wunderbares klassisches Konzert zu erleben. Bei dem internationalen Musikprojekt des israelischen Bratschisten Avri Levitan spielen ausgewählte Musikstudierende in verschiedenen Ländern kostenlos Konzerte in sozialen Einrichtungen.
Dabei geht es jedoch nicht nur darum, mit einem sozialen Musikprojekt klassische Musik für jene Personen zugänglich zu machen, die sonst kaum die Gelegenheit dazu bekommen. Das Konzept hinter Musethica ist eine Philosophie des Gebens und Nehmens. Da sich musikalisches Talent nicht in abgeschlossenen Räumen entfalten kann, besteht die Hauptaufgabe von Musethica darin, jungen Musiker_innen zu regelmäßiger Bühnenerfahrung zu helfen. Gleichzeitig werden klassische Konzerte auf höchstem Niveau in die Gesellschaft gebracht. Die Konzertpraxis dient der Entwicklung der Musiker_innen und fördert kulturelle Teilhabe für alle.
Bei spacelab spielten vier junge Musiker_innen des Simply Quartet, die zum Teil an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studieren. Sie waren gemeinsam mit ihrem Professor, dem österreichischen Geiger Johannes Meissl und dem Musethica-Gründer Avri Levitan zu Besuch.
Im Anschluss an das Konzert wurden die Jugendlichen dazu eingeladen, Fragen an die Musiker_innen zu stellen. So waren die spacelab-Teilnehmer_innen beispielsweise daran interessiert, wie man Noten liest, d.h. wie man erkennen kann, ob man die Geige zupft oder streicht, wann man laut oder leise spielt. Interessant fanden sie auch wieviel eine Musiker_in verdient und zu welchem Teil das Leben der Musiker_innen durch ihre Musik bestimmt wird. Die Antwort auf die letzte Frage war natürlich, dass die Musik ihr ganzes Leben ausmacht.
Auf spacetime, dem eigenen Blog der Medienwerkstatt, schrieb ein spacelab-Teilnehmer: "Wir haben uns sehr gefreut die Möglichkeit zu haben, talentierte Musiker_innen live mitzuerleben. Jeder von uns hat gesehen mit wie viel Herzblut das Orchester gespielt hat. Uns war es sehr bewusst, dass sie die Musik mitfühlten und es ihnen Freude bereitete für uns zu spielen. Am Ende konnten wir ihnen Feedback geben und unsere Fragen stellen. Es war ein atemberaubendes Erlebnis."