Von Kathrin Wildberger und Alma Windsperger, WUK CoachingPlus
Schreiben ist für viele Menschen ein wichtiges Instrument Dinge zu verbalisieren, die sonst vielleicht ungesagt blieben. Diesen Text verfasste eine junge Frau mit Asperger Autismus.
Atheistin, Moralistin, Helfershelferin, alles wissend, hochbegabt,
Süß und putzig, musikalisch, hochathletisch, emotionslos
Und doch immer freundlich lächelnd
Das wollt ihr, so glaube ich
Aus Angst
Verstelle ich mich
Und forme mich nach eurem Bild
In Hoffnung auf Liebe von euch Lieblosen
Die ihr mich nicht liebt
Nicht annehmen könnt
Ständig kritisiert
Mein Innerstes zerschmetternd
Mein Wesen in Frage stellend
Erneut
Spüre ich den Schmerz
Auch körperlich
Wie ein Dolch gerammt in die Brust
Und da soll ich eurem Lob Glauben schenken?
Eurem Lob, das ich nur kriege,
Wenn ich was leiste, schön brav gehorche
Und vor allem
Euch nicht mit meinen Gefühlen nerve
Nein
Lieber verrotte ich in Einsamkeit
Als zu dem zu werden, was ihr wollt
Lieber fühle ich all den Schmerz
Als zu sterben
Eine leblose Marionette in euren Händen zu werden
Lieber bin ich, wer ich bin und werde gemartert
Als dass ich zu eurem Spiegelbild werde
Und mich von eurem falschen Lob ernähre
Nein
Ich bin nicht, was ihr wollt
Ich bin ich