WUK Radio Days
Der Kampf um Freiräume zielte neben dem realen auch auf den medialen Raum und im Besonderen auf freies Radio. Die Forderung nach Aufhebung des Rundfunkmonopols ging einher mit dem Ziel der Produktion von Gegenöffentlichkeit. Bislang medial nicht oder unterrepräsentierten Themen sollte Raum gegeben, kritische politische Diskurse gefördert werden und jene zu Wort kommen, über die sonst nur in der dritten Person berichtet wurde.
In der Ähnlichkeit der Ziele – Schaffung von Freiräumen und alternativen Strukturen – lag eine Kooperation des WUK mit Radiopirat_innen auf der Hand. Bereits in den späten 80er Jahren waren illegale Radioaktivitäten in vielfacher Weise mit dem WUK verflochten, sei es in der Produktion und Ausstrahlung von Sendungen oder der Diskussion und Propagierung eines Freien Radios in den frühen WUK-Medien.
Beim großen Pirate Radio Day im WUK im März 1991, dem Startschuss einer neue erstarkten Pirat_innenbewegung, sorgte eine große Wand aus Radiogeräten im Saal für die öffentlichkeitswirksame Übertragung der ersten Sendung von Radio Boiler, der Radioversion des für den heimischen Underground legendären Boiler Live Pools im Flex.