La Promenade

Grundlage und Ausgangspunkt für dieses Ausstellungsprojekt waren die Spaziergänge der Malerin Anne Suttner und Franziska Fischer, Installationkünstlerin mit Downsyndrom. Sie sammelten bei Spaziergängen im Corona-Winter 2020/21 Naturmaterialien und erstellten daraus gemeinsam eine „antidepressive“, kreative Sequenz von Objekten und Installationen. Bei einem Spaziergang zu zweit in der Natur verdichtet sich die menschliche Beziehung und spiegelt sich an der bedrohten Natur in einer meditativen Bewegtheit, die Denken und Fühlen erweitert. Die Natur ermöglichte es, der durch Corona erzwungenen Isolation zeitweise zu entkommen.

Die Zusammenarbeit von Künstler_innen war Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Ausstellung. Der "Weg" steht dabei jeweils im Mittelpunkt - er wird zu "Bewegtheit", zu Ziel und Thema, aus dem am Weg "Gefundenen" wird "Findung". "La Promenade" wird zum erlebbaren Raum, der Weg transformiert sich im künstlerischen Prozess zu Objekten und Raumdarstellungen im Bild.

Die Autorin Lauren Elkin beschreibt den Weg, mehr noch das "Spazieren", als einen zeitlosen und sozialen Wert. Elkin erobert sich die Städte, in die sie zieht, durch das Flanieren durch die Straßen: "Ich gehe, weil es in gewisser Hinsicht wie lesen ist. Wir bekommen Einblicke in das Leben und die Gespräche anderer Menschen, die nichts mit uns selbst zu tun haben; wir können sie belauschen. Manchmal ist es zu voll, und manchmal sind die Stimmen zu laut. Aber man ist immer in Gesellschaft. Wir sind nicht allein. Wir gehen Seite an Seite mit den Lebenden und den Toten durch die Stadt."