Zeit

Fr 25.4.2014 - Mi 30.4.2014
13.00 - 18.00 Uhr

Ort

Kunsthalle Exnergasse

Ana Hoffner, After the Transformation, 2013, Detail
Kunst

OFF SCENE

school zeigt Arbeiten von Selma Doborac, Randa Maddah, Monira Al Qadiri, Ana Hoffner und Wafa Gabsi


23.04.2014 19:00, KEX Studio
Lectures, Präsentation und sound sets: Wafa Gabsi, Monira Al Qadiri und school

24.04.2014 19:00, Kunsthalle Exnergasse
Ausstellungseröffnung mit Arbeiten von Selma Doborac, Randa Maddah, Monira Al Qadiri und Ana Hoffner



Über den Krieg sprechen
Wie müssen Bilder in Zeiten, in denen wir Kriegsszenarien simultan beiwohnen können, aussehen, um Empathie zu ermöglichen?
Gezeigt werden vier filmische Arbeiten, die sich mit der Erinnerung an Krieg oder dem, was darunterliegt, auseinandersetzen und den Blick aus der Mitte der Szene verschieben. Ein Versuch das emotionale Vokabular zu erweitern, das wir benötigen um kriegerische Konflikte und die mit ihnen verbundene Involviertheit zu begreifen.

In ES WAR EIN TAG WIE JEDER ANDERE IM FRÜHLING ODER SOMMER. von Selma Doborac fährt die Kamera durch eine Landschaft von ehemaligen Kriegsschauplätzen, deren Spuren längst vom Kapitalismus eingeebnet sind. Den Bildern unterliegt ein Text, der von einer scheinbaren Nebensächlichkeit aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt und immer wieder in vermeintlicher Verlangsamung mit einer sich laufend verändernden Bildlandschaft konkurriert.

LIGHT HORIZON von Randa Maddah zeigt eine Schauspielerin, die in einer zerbombten Ruine aufräumt, dekoriert, sich häuslich einrichtet, bevor sie sich schließlich niederlässt, und mit dem Rücken zum Betrachter in die Weite einer vom Krieg versehrten Landschaft blickt.

BEHIND THE SUN von Monira Al Qadiri bereitet mit einer langen, ereignislosen Autofahrt auf das Bild einer biblischen Apokalypse vor: Brennende Erde und dichte Rauchschwaden lassen an eine fast romantisierte Vision vom Ende der Welt denken. Die Amateurvideos der brennenden Ölfelder am Ende des Golfkrieges sind, Werner Herzogs Doku Fiktion "Lessons of Darkness" zitierend, von Audiomonologen arabischer Dichtung, mit tiefer Stimme vorgetragen von einem geschulten Erzähler, unterlegt.

Ana Hoffner verlagert in AFTER THE TRANSFORMATION den Umgang mit dem Krieg und dem Danach (Systemwechsel, Transformation) auf die körperliche Ebene, wenn sie mittels Einnahme von Testosteron eine Veränderung der Stimmlage provoziert und sich in ein Stimmtraining begibt. Ihr Kommentar zur Befindlichkeit im Systemwechsel kann wie eine Anmerkung zu den Monologen in Al Qadiris Film gelesen werden, als auch zur Lage des Persönlichen im Öffentlichen des Krieges. [school]

co-op, eine Zusammenarbeit der Kunsträume Kunstraum Niederoesterreich, Kunsthalle Exnergasse und das weisse haus anlässlich der Mediterranea 16, Young Artists Biennale.
Mit Unterstützung von BKA und BJCEM.