Institutionelle Rasissmen
Vernissage: Mittwoch, 22. Oktober 1997, 19.00 Uhr
Die beiden Künstler präsentieren ausgewählte, aufbereitete Informationsmaterialien zur Thematik und ein Video mit Interviews mit leitenden Beamten in Österreich und Deutschland, die mit der Umsetzung der Ausländer- und Asylgesetzgebung beauftragt sind.
In Österreich, Deutschland und anderen EU-Staaten ist der Anstieg verschiedener offensiver und subtiler rassistischer Diskurse und Praktiken in den letzten Jahren unübersehbar geworden. 1997 ist von der EU zum "Europäischen Jahr gegen Rassismus" erklärt worden, wobei institutionelle Rassismen (in Form von staatlich regulierten Rassismen) in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle spielen.
Um verkürzten Verständnis von Rassismus entgegenzuwirken, behandelt das Projekt INSTITUTIONELLE RASSISMEN daher die politökonomischen und rechtlichen Strukturen von europäischen Nationalstaaten und supranationalen Staatengebilden im globalen Kontext. Das Schwergewicht wird dabei auf die kritische Auseinandersetzung mit gesetzlich verankerten Ausgrenzungspraktiken gelegt.
Die in der Ausstellung präsentierten Informationsmaterialien zum Themenkomplex INSTITUTIONELLE RASSISMEN stammen aus unterschiedlichen Publikationen und Zeitschriften. Die einzelnen Informationspapiere liegen zur freien Entnahme in der Kunsthalle Exnergasse auf. Die BesucherInnen haben die Möglichkeit, die Blätter, die sie für wichtig erachten, in einer Mappe zu einer individuellen Materialiensammlung zusammenzustellen und mit nach Hause zu nehmen.
Ein weiteres Element der Ausstellung stellt das Video "Institutionelle Rassismen - Interviews zu Abschottungspolitiken" dar.
Es zeigt von Martin Krenn und Oliver Ressler 1997 durchgeführte Interviews mit leitenden Beamten, die aufgrund ihrer beruflichen Situation mit der Umsetzung und Durchführung von nationalen und supranationalen institutionalisierten Ausgrenzungs- und Abschiebepraktiken beauftragt sind. Diese BeamtInnen spielen somit eine bedeutende Rolle in der Aufrechterhaltung und Erweiterung von institutionellen Rassismen.
Zur Thematik befragt wurden:
Der Abteilungsleiter für fremdenpolizeiliche Angelegenheiten im Innenministerium und der Bundesasylamtschef von Österreich, ein Ministerialdirigent für Asyl- und Ausländerangelegenheiten und der Ministerialdirektor des Bundesministeriums des Inneren in Bonn
Des weiteren wird ein Plakatobjekt an einem prominenten öffentlichen Platz in Wien von 13. Oktober bis 29. November.1997 eine Facette von staatlichen Rassismen thematisieren und die Ausstellung bewerben.
Dieses Plakatobjekt soll öffentliche Diskussionen über staatliche Rassismen initiieren.
Internationales Symposium & Workshops
GEGEN-RASSISMEN
Konstruktionen, Interaktionen, Interventionen
Symposium: Freitag 14. & Samstag 15. November 1997 in der Kunsthalle Exnergasse/WUK, Währinger Straße 59, 1090 Wien
Workshops: 16. , 17. & 18. November 1997 im Depot, (Museumsquartier), Museumsplatz 1070 Wien
ReferentInnen:
Rainer Bauböck (Wien), Dilek Cinar (Wien), bell hooks (New York)*,
Isaac Julien (London), Beat Leuthardt (Basel), Angelika Magiros (Hamburg)*,
Jan Nederveen Pieterse (Den Haag)*, Nora Räthzel (Hamburg)*, Verena Stolcke (Barcelona),
Mark Terkessidis (Köln), Suzanna Danuta Walters (Washington)*, Slavoj Zizek (Ljubljana), Ruth Wodak (Wien).
* Vortrag & Workshop
Nähere Informationen ab 10.Oktober 1997:
www.univie.ac.at/Geschichte/GEGEN-RASSISMEN
e-mail: gegen-rassismen.geschichte@univie.ac.at
Tagungsbüro ab 20. Oktober 1997 jeweils
Montag, 10 bis 14 Uhr
Mittwoch, 10 bis 13 Uhr
Donnerstag 10 bis 13 Uhr
Auskünfte im Tagungsbüro unter der Tel. Nr. 401 21 42, FAX: 408 08 02
Versand Programmfolder & Abstract-Reader ab 15. Oktober 1997
Eine gemeinsame Veranstaltung des Vereines FESA - Feministische Sozialanthropologie Wien, mit
* Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr
* Lehrstuhl für außereuropäische Geschichte,
Institut für Geschichte, Universität Wien * Kunsthalle Exnergasse, WUK, Wien
Internationales Symposium & Workshops:
GEGEN-RASSISMEN
Konstruktionen, Interaktionen, Interventionen
Symposium: 14. & 15. November 1997 in der Kunsthalle Exnergasse im WUK
Workshops: 16. , 17. & 18. November 1997 im Depot, Museumsquartier Wien
ReferentInnen
Rainer Bauböck, Wien/A:
Sprache, Religion und "Rasse" - über Unterschiede zwischen den Unterschieden
Dilek Cinar, Wien/A:
~DAlter~S Rassismus im neuen Europa? Ein kritischer Streifzug durch Erklärungsversuche und Lösungsansätze
*bell hooks, New York/USA:
Intersections: Race, Sex & Class
Isaac Julien, London/GB:
Resisting Representation
(mit Dias & Filmausschnitten)
Beat Leuthardt, Basel/CH
Die mirakulöse Verwandlung der ~DFestung Europa~S in ein Wiener Kaffeehaus
*Angelika Magiros, Hamburg/BRD:
Biologie, Kultur und Norm - Foucaults Beitrag zur Analyse des "Rassismus ohne Rassen"
*Jan Nederveen Pieterse, The Hague/NL:
Globalization and Culture: Three paradigms
*Nora Räthzel, Hamburg/BRD:
Plurale Identitäten reichen nicht aus: mögliche Alternativen gegen Rassismen und Fundamentalismen
Verena Stolcke, Barcelona/E:
Continuities and discontinuities in postwar race thinking
*Mark Terkessidis, Köln/BRD:
Noch einmal Neorassismus oder wir selbst sind die Anderen
*Suzanna Danuta Walters, Washington/USA:
From here to queer: Feminism, Identity, Nation
Ruth Wodak, Wien
Wird noch bekannt gegeben
Slavoj Zizek, Ljubljana/SLO:
Multiculturalism, or, the cultural logic of multinational capitalism
Internationales Symposion "GEGEN-RASSISMEN"
Freitag, 14. 11. 1997
Samstag, 15. 11. 1997
von 9.30 bis 19.00 Uhr