AUF DECKEN
Im Rahmen der Ausstellung DECKEN von G. R. A. M. :
Eröffnung am 9.3. 1994, 19 Uhr
Einleitende Worte von Dr. Rotraud Perner
Ich betrachte meine (im wörtlichsten Sinne!) Ausstellung in der Kunsthalle Exnergasse als Hochrechnung. Meine unendliche Not, das Sehnen jeder meiner Fasern nach Umarmen und der grenzenlos erörterbaren Schamlosigkeit eines Gegenüber - hochgerechnet auf Wien! Die Stadt müßte dröhnen, ob der sexuellen Not der Unumarmten. Wohin dieses energetische Defizit wohl stürzt? Womit wird es zugedeckt?Aller Sex ist Marktwirtschaft. Diese 10 Tage in der Kunsthalle Exnergasse aber sind ein Kunstwerk. Das Ansinnen, mich, den monströs Unattraktiven während der Öffnungszeiten coram publico zu umarmen und mehr... ist widernatürlich. Also künstlich? Dieses Ansinnen ist ein soziales Kunstwerk, das in der sozialen Spannung dieser Anmutung stattfindet. Es ist eine Bettelei und eine geistige Skulptur. UND ES ERREGT MICH.
In Vitrinen werden 1. Bastelarbeiten meiner Hauptschulzeit (ständig Schlechtester in Basteln und Turnen während aller Schuljahre) und 2. meine zerfetzten Bluejeans vom 21. 4. 89 mit der offenen Arschnaht ausgestellt.
Es liegen ausreichend Kondome und Gummihandschuhe bereit
Hermes Phettberg
17. 3. 1994
Befragung von Hermes Phettberg durch Gerald Grassl
und Christian Znopp