René Alexander Herar
„PUNKS“ – Referenz für die Malerei der jüngsten Werkserie von René Alexander Herar sind fotografische Landschaften. In den aktuellen Arbeiten erscheinen Details aus dem Drama in der Natur – das Vergehen, Sterben im Herbst, das Erstarren im Winter und die sich währenddessen schon vorbereitende Wiedergeburt im Frühling.
Der Bildraum ist zweigeteilt. Im Vordergrund – gleichsam auf einer Bühne – findet ein Ereignis statt. Dieses Geschehnis vollzieht sich in einem Raum, der die Rahmung für die dramatische Situation bildet und diese erst möglich macht. Verstärkt wird die Zweiteilung des Bildraums durch die Dynamik der geknickten und ineinander verkeilten Rohrkolben. Die Gewächse und der unendliche Himmel spiegeln sich auf der schimmernden Wasseroberfläche. Die Enden der Pflanzen unter der Oberfläche sind im Dunkel des Weihers zu erahnen, wo sie sich allmählich in der Tiefe auflösen.
Die Lücken – man könnte auch sagen die Leerstellen – zwischen den intakten Halmen und den geknickten Rohren geben den Blick auf den sie sozusagen tragenden leeren Raum im Hintergrund frei. Sichtbar wird die Vermischung des weiten Himmels mit den Elementen des Dramas, der Stille mit dem "Gefechtslärm" und den Kollisionen der Protagonisten.
"Unsere Augen gehen im alltäglichen Leben über die Oberfläche der Dinge und nur einige verstreute Punkte genügen ihnen, um die Zwischenräume blitzartig zu füllen", schreibt der französische Schriftsteller Jacques Lusseyran in seinem autobiografischen Buch "Das wiedergefundene Licht"."Sie geben sich mit den Erscheinungen zufrieden, und in diesen gleitet die Welt schimmernd dahin und verbirgt ihren wesentlichen Inhalt."