Plastic Planet
Wegen der WUK-Sanierung können Konzerte, Performances, Ausstellungen und Kindertheater vorübergehend nicht an ihren üblichen Spielorten stattfinden. Deshalb machen die vier Sparten im WUK kurzerhand gemeinsame Sache. Unter dem Titel "Versuchsanstalt" kuratieren sie Programm im frisch sanierten Projektraum und verschränken ihre Themen und Formate in einem räumlichen und inhaltlichen Neben- und Miteinander.
Plastik ist billig und praktisch. Wir sind Kinder des Plastikzeitalters. Vom Babyschnuller bis zur Trockenhaube, von der Quietscheente bis hin zum Auto: Plastik ist überall. Kunststoffe können bis zu 500 Jahre in Böden und Gewässern überdauern und mit ihren unbekannten Zusatzstoffen unser Hormonsystem schädigen. Wusstest du, dass du Plastik im Blut hast?
Regisseur Werner Boote zeigt in seinem Kinodokumentarfilm "Plastic Planet", dass Plastik längst zu einer globalen Bedrohung geworden ist. Er stellt darin Fragen, die auch fast 15 Jahre nach Erscheinen des Filmes leider nichts an Aktualität verloren haben: Warum ändern wir unser Konsumverhalten nicht? Warum reagiert die Industrie nicht auf die Gefahren? Wer ist verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren? Wer gewinnt dabei? Und wer verliert?
Nach dem Film:
Regisseur Werner Boote im Gespräch mit Hanna Braun und Michael Ladurner, Attac Vorstand
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Der Filmabend reiht sich in den ersten Ausstellungszyklus der VERSUCHSANSTALT ein. Im Rahmen der Intervention „Interlocked Systems / Systemischer Zusammenhalt“ (ab Do 20.4.) tauschen sich die Künstlerin Jelena Micić und Raphael Volkmer vom Kollektiv Precious Plastic Vienna über Kunststoff als äußerst ambivalentes Material aus. Infolge widmen sich Eva Eisenbacher und Steffi Parlow in "DJ Toasting" (ab Do 27.4.) der schier endlosen Schleife: Etwas erwerben und es kurze Zeit später als total nutzlos und überflüssig erachten. Altes muss für das Neue weichen. Plastik fügt sich hier wohl bestens ein ...
Filminformation Plastic Planet
Ein Dokumentarfilm von Werner Boote
Österreich, Deutschland 2009
95 Minuten
Prädikat besonders wertvoll
freigegeben ohne Altersbeschränkung
Pressestimmen
"In Plastic Planet findet Regisseur Werner Boote erstaunliche Fakten und deckt unglaubliche Zusammenhänge auf." - Der Standard
"Mit Authentizität und Beharrlichkeit zeigt Boote, was es mit dem allgegenwärtigen Kunststoff auf sich hat." - Die Zeit