Wofür verwendet man KI eigentlich?

Ein Mensch vor dem Computer auf dem Codes zu sehen sind

Wofür verwendet man KI eigentlich?

WUK work.space beantwortet Fragen zu KI

„KI“– Dieses Wort haben wir in den letzten Jahren immer wieder in den Nachrichten gehört, aber was für Funktionen hat eigentlich Künstliche Intelligenz? Wie wird sie im Online-Bereich verwendet? Wie weit kann es mit KI gehen? Wir, das smart_lab von WUK work.space, beantworten eure Fragen.

Lesezeit ca. 7 Minuten

Künstliche Intelligenz hat und wird unsere Welt stark verändern. Sie automatisiert Prozesse und steigert die Effizienz in vielen Bereichen, von der Industrie bis hin zum Kundenservice. In der Medizin ermöglicht KI präzise Diagnosen und Behandlungen. Auch im Bereich Transport beeinflusst sie den Verkehr mit selbstfahrenden Autos und optimierten Verkehrsströmen. Im Bildungswesen sorgt KI für maßgeschneiderte Lerninhalte und personalisiertes Lernen. Künstliche Intelligenz wird in der Wirtschaft oft in den Bereichen Marketing und Logistik verwendet. KI wird auch für Umweltschutz eingesetzt, um den Klimawandel zu bekämpfen und Ressourcen effizienter zu nutzen, zum Beispiel die Verbesserung der Landwirtschaft, wo KI den Einsatz von Düngermitteln und Saatgut optimiert.

Wie wird KI im Social Media Bereich verwendet?

Illustration Internet und soziale Netzwerke mit Bild einer Frau im Hintergrund

Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie wir Social Media erleben und nutzen. Sie hilft dabei, Inhalte zu personalisieren, indem sie das Verhalten von Nutzer*innen analysiert und dabei genau vorhersagt, was sie interessiert. So wird der Feed perfekt auf die Nutzer*innen abgestimmt, dadurch sehen sie häufiger Beiträge, die sie bevorzugen. Auch die „Sentiment-Analyse“, die mit Hilfe von KI die Einstellung und Interesse der Nutzer*innen in Bezug auf eine Marke oder ein Produkt ermittelt, wird immer häufiger eingesetzt. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, direkt auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zu reagieren. In der Werbung wird KI ebenfalls eingesetzt: Sie sorgt für gezieltes Targeting (genaue Ansprache der Zielgruppe), indem sie das Verhalten der Nutzer*innen analysiert und Anzeigen an diejenigen ausspielt, die am ehesten an den Produkten interessiert sind. Oft ist unklar, wie KI-Systeme Daten verarbeiten und wofür sie benutzt werden.

 

KI Systeme brauchen große Menge an Daten, was oft zur exzessiver Datensammlung führt. KI wird oft im Gesundheitswesen oder der Strafverfolgung eingesetzt, wobei bei Datenlecks die fehlenden Schutzmaßnahmen da sind. Technologien, wie die KI-gestützte Gesichtserkennung, können die Privatsphäre übermäßig verletzen und zu Massenüberwachung führen. Die Anpassung von Datenschutzgesetzen an die schnelle Entwicklung der KI-Technologie erfolgt oft nicht schnell genug. Unklare oder fehlende Vorschriften können zu Missbrauch werden. Wenn KI falsche oder schädliche Entscheidungen trifft, ist es oft unklar, wer die Verantwortung trägt, die Entwickler*innen, die Betreiber*innen oder die Nutzer*innen?

Illustration von einem Chip, auf dem KI steht
Illustration sozialer Netzwerke im Internet

Künstliche Intelligenz hilft auch dabei, Influencer*innen zu finden, deren Community gut zur Marke passt. Diese präzisen Empfehlungen machen das Vermarkten von Produkten durch Influencer*innen effektiver. Darüber hinaus sorgt KI dafür, dass schadhafte Inhalte wie Fake News, Spam oder Hassrede schneller erkannt und von den Plattformen entfernt werden. Schließlich werden auch die Planung und Veröffentlichung von Social-Media-Beiträgen, mithilfe vieler verschiedenen KI Programme erleichtert.

Wie KI für Content Creation verwendet wird

Wir leben heute in einer Welt, die durch das Internet bestimmt wird, wichtige Meetings werden online ausgetragen, Firmen werben auf Social Media. Das Internet hat dazu beigetragen, dass neue Jobs erschaffen worden sind. Einige von denen sind ausschließlich im Internet ausübbar. Einer dieser neuen Jobs ist der von Influencer*innen: Personen die im Internet Informationen über ihr Leben in die Öffentlichkeit stellen. Der Aufstieg von Social Media Plattformen hat dazu geführt, dass der Wettkampf in der Influencer Szene immer stärker geworden ist. 

Um sich von der Konkurrenz abzusetzen und ein ideales Leben zu zeigen, bewegten sich einige Influencer*innen in eine andere Richtung. Youtube/Sie wechselten ihren Content zu KI generierten Content, meistens ohne Erfolg. Aber andere wählten eine andere Route: Sie begannen ihren Account bereits vollständig und ausschließlich mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu führen. Diese Accounts zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein komplett generiertes Gesicht und eine KI-gesteuerte Stimme besitzen. Diese digital erschaffenen Influencer erscheinen auf den Plattformen mit einer so hohen Detailtreue, dass sie oft kaum von realen Personen zu unterscheiden sind. Der Content, den sie produzieren, reicht von einfachen Lifestyle-Fotos, die ihren Alltag widerspiegeln sollten, bis zu Kurzvideos, in denen sie ihre Meinungen äußern oder Skits präsentieren. Die Technologie von generativen KI sind mittlerweile auf einen so hohen Niveau angekommen, dass Leute denken solche KI-Videos echt sind. Diese Influencer*innen erreichen Millionen von Menschen mit ihren erstellten Videos.

Eine solche online-Personalie ist „Lil Miquela“, ein KI-generierte Influencerin, die auf Instagram eine große Anhängerschaft hat. Sie hat ein menschenähnliches Aussehen und postet regelmäßig Bilder von sich, in denen sie Mode trägt, in städtischen Umgebungen posiert. 
 

Ein Roboter steht in einer Straße
Illustration eines futuristischen Gehirns

Viele Firmen zahlen für das Recht mit Lil Miquela zu werben und es scheint zu funktionieren, denn die Follower*innen-Zahlen steigen. Oftmals können solche Posts nicht mehr von echten Bildern unterschieden werden. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass ihre Bilder, vor allem die im Detail bearbeiteten Nahaufnahmen, oft nicht perfekt sind – es gibt kleine Hinweise wie unnatürliche Lichtreflexionen, ungleichmäßige Hauttexturen oder auffällige Finger oder Zehen. 

Aber „Lil Miquela“ ist nur einer von vielen generierten Influencer*innen. Eine andere ist „Shudu“, die als erstes digitales Supermodel gefeiert wurde. Auch Shudu wird von einer KI gesteuert, und ihre hyperrealistischen Bilder sind sehr beliebt in der Modeindustrie. Ihre Darstellungen sind angelehnt an Magazin-Shootings. Ein weiteres Beispiel ist die Online-Persönlichkeit „Imma“, eine japanische KI-Influencerin, die oft in futuristischen und trendigen Outfits zu sehen ist. Sie wird von der KI-Firma Aww Inc. betrieben und zeigt in ihren Beiträgen die neuesten Modekollektionen, nimmt an Veranstaltungen teil und hat eine große Fangemeinde. Hier ist aber deutlich zu erkennen, dass es computergenerierte Bilder sind.

 

Die Ethik Frage

Moral spielt bei diesem Thema eine große Rolle. Es stellt sich die Frage, wie verantwortungsvoll es ist, künstlich erschaffene Influencer*innen zu präsentieren, die wie echte Menschen wirken, ohne dass das Publikum immer darüber aufgeklärt wird. Die Vorstellung, dass diese digitalen Persönlichkeiten genauso real sind, wie echte Menschen, kann irreführend sein. Besonders problematisch wird es, wenn diese generierten Figuren sexualisiert werden, da sie oft als „perfekte“ Frauen dargestellt werden, was bestehende Stereotype weiter verstärken kann. Die Verbraucher*innen dieser Inhalte sind hauptsächlich Jugendliche, die sich mit diesen unrealistischen Darstellungen identifizieren und einen verzerrten Blick auf das Leben entwickeln.

Die Werkstatt des smart_labs mit einem illustrierten Roboter im Bild und der Schrift "AI im smart_lab"
Ein Mensch vor dem Computer auf dem Codes zu sehen sind

Ein weiteres ethisches Problem betrifft die Marken, die mit diesen Influencer*innen zusammenarbeiten. Sie bewerben Produkte durch ein künstlich erschaffenes Image, das von der Öffentlichkeit als real angesehen wird. Das wirft Fragen hinsichtlich Transparenz und Ehrlichkeit auf. Sollten Unternehmen verpflichtet sein, anzugeben, dass ihre Botschafter nicht real sind? Sollte es gesetzliche Regelungen geben, die die Art und Weise, wie digitale Influencer eingesetzt werden, regulieren?

Wie und wieso wir im smart_lab KI verwenden

Wir, im smart_lab arbeiten auch mit KI. Wir veröffentlichen unsere eigenen generierten Videos mit unserer KI-Influencerin Mika. In diesen Videos spricht sie über diverse Themen, wie zum Beispiel mentale Gesundheit oder Jugendwörter, die wir uns vorher aussuchen. Dann schreiben wir einen Text, den die Künstliche Intelligenz verwenden soll. Wir erstellen Mika mithilfe von diversen Programmen. Eines davon erstellt die Stimme, ein anderes generiert das Video. Danach müssen wir in einem Video-Bearbeitungsprogramm das Video zurechtschneiden und bearbeiten, dann wird letztendlich das Video auf Instagram hochgeladen. Außerdem benutzen wir Chatbots wie ChatGPT, um uns bei verschiedenen Aufgaben zu helfen.

Künstliche Intelligenz ist eine aufstrebende Technologie. Wir im smart_lab probieren immer auf dem neusten Stand zu sein, was die Welt der Technik betrifft. Da KI in immer mehr Berufen verwendet wird, sehen wir es als Vorteil, uns mit KI auseinanderzusetzen. Wir glauben, dass uns Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz im späteren Leben helfen wird, einerseits in einem sich veränderten Jobmarkt, andererseits um besser KI-generierte Inhalte und Fakes im Internet zu erkennen. 

Mika - eine KI generierte Person des smart_labs

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Künstliche Intelligenz bereits einen erheblichen Einfluss auf viele Lebensbereiche hat und in Zukunft eine noch größere Rolle spielen wird. Sie vereinfacht und automatisiert zahlreiche Prozesse in der Industrie, der Forschung, im Gesundheitswesen, sowie in Bereichen wie Social Media und Marketing. KI Influencer verändern aktuell das Social Media Umfeld in eine neue, (un-)kreative Richtung. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich Künstliche Intelligenz im Online Bereich weiterentwickelt und wie sich das Verhalten echter Menschen auf den Zuwachs von KI-generierten Content reagiert. Die Entwicklung von KI-generierten Influencer*innen bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Es eröffnet neue Möglichkeiten für die Werbung und Content Creation, aber es gibt auch erhebliche ethische Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um Jugendliche und Erwachsene vor Täuschung und Manipulation zu schützen.
 

Autor*innen: Bernhard, Rayan und Luka, Teilnehmende des smart_lab
Lektorat: Paul Schuster, Trainer smart_lab

Hinweis: der Autor*innen: „Für einzelne Formulierungen in diesem Artikel haben wir ChatGPT zu Hilfe gezogen.“

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