Wir werden den Weg der Digitalisierung gemeinsam gehen.
Die WUK Bildungsberatung bietet neben der klassischen Einzelberatung kostenlose Workshops und Gruppenberatungen zur Erweiterung der persönlichen Kompetenzen. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 stehen immer mehr digitale Angebote im WUK-Programmkalender. Wir haben bei Leiterin Sonja Draub und Bildungsberaterin Astrid Steininger nachgefragt.
Wie ist euch die Umstellung eurer Angebote auf Videotelefonie-Formate gelungen?
Draub: Die Einzelberatung konnten wir sehr schnell umstellen, da wir Einzelberatung schon seit längerem auch per Telefon und Videotelefon anbieten. Bei den Workshops war die Herausforderung etwas größer, da Interaktion und gegenseitiges Empowerment der Teilnehmer_innen methodisch in unsere Gruppenberatungen eingebaut ist. Wir mussten die Inhalte nochmals neu strukturieren und für interaktive Übungen entsprechende Tools bereitstellen.
Steininger: Es blieb uns nichts anders übrig, als es einfach auszuprobieren. Dabei haben wir festgestellt, dass der Austausch zwischen den Teilnehmer_innen sich zwar reduziert, jedoch das voneinander lernen auch in einem virtuellen Raum möglich ist.
Wie kommen die Teilnehmenden mit den digitalen Angeboten zurecht?
Steininger: Es hat sich gezeigt, dass die technischen Kenntnisse unserer Teilnehmer_innen sehr unterschiedlich waren und sind. Daher stellen wir für die Online-Gruppenberatungen leicht verständliche Anleitungen bereit und bieten auch eine kurze „Test Video Beratung“ an. Jedes Gruppenangebot beginnt mit einer Check-In-Phase, um ohne Stress sicherzustellen, dass technisch alles funktioniert. Dadurch haben schon einige ihre Scheu gegenüber Online-Beratungsangeboten abgelegt.
Mit der Digitalisierung wird ja oft auch eine Kostenersparnis angestrebt. Wie ist das bei der Bildungsberatung?
Draub: Im Vergleich zu den gewohnten Angeboten ist der Aufwand für Online-Workshops zumindest bisher deutlich größer. Wir moderieren die Gruppen zu zweit, eine Kollegin ist ausschließlich für die Technik und die Fragen im Chat zuständig. Wir verwenden kollaborative Textprogramme und digitale Pinnwände. Alle diese Tools müssen entsprechend vorbereitet werden, die Teilnehmer_innen im Umgang damit geschult werden.
Wird es auch in der Zukunft – ohne die coronabedingten Einschränkungen – Online-Angebote der Bildungsberatung geben?
Steininger: Wir beobachten, dass sich sowohl die Berater_innen als auch die Beratenen immer besser in der virtuellen Welt zurechtfinden. Wir vermuten, je vertrauter die Kommunikation und die Arbeit über den Bildschirm wird, umso näher wird der menschliche Kontakt.
Draub: Ein gelassener und sicherer Umgang mit digitalen Tools ist eine der wesentlichsten Kompetenzen für das zukünftig vermehrte Arbeiten und Lernen in virtuellen Umgebungen. Unsere digitalen Workshops und Beratungsangebote können also auch als Möglichkeit gesehen werden, diese Kompetenzen zu erwerben und zu erweitern. Wir werden also auf jeden Fall den Weg der Digitalisierung mit unseren Teilnehmer_innen gemeinsam gehen.
Die WUK Bildungsberatung ist Teil des Netzwerks Bildungsberatung in Wien, das Wiener_innen ab 21 Jahren kostenfrei, unbürokratisch und professionell für Fragen rund um Beruf und (Weiter-)Bildung zu Seite steht.
Workshops und Gruppenberatungen der WUK Bildungsberatung sind in der Kalenderübersicht und auf https://bildungsberatung.wuk.at zu finden.