Die Vermittlung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen an Jugendliche
Posted 11.3.2021
Als Pionier_innen am Zukunftshof können die Teilnehmer_innen von WUK work.space im Rahmen einer interdisziplinären Stadtlandwirtschaft neue Kompetenzen in Ökologie und Grünraumarbeit erwerben.
„Wir haben gerade Rehe überrascht und Leo hat einen Feldhasen entdeckt. Die Zukunft gefällt ihnen“, berichtet Trainerin Steffi erfreut und auch eine Spur erleichtert. Schließlich war es nicht ganz vorauszusehen, wie den Jugendlichen von WUK work.space die Arbeit am Zukunftshof in Rothneusiedl am Stadtrand von Wien gefallen würde.
Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbildung sind bei WUK work.space elementare Bestandteile des Konzepts und werden den Teilnehmer_innen quer durch alle Angebote in der praktischen täglichen Arbeit vermittelt. Einen besonderen Fokus auf Grünraumarbeit und Ökologie legt das future.design_lab am Zukunftshof. Jugendliche können im Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung und Stadtlandwirtschaft am Entstehen einer Stadt der Zukunft nach den Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung mitwirken. Als Partnerorganisation bringt sich das WUK am Zukunftshof Favoriten sowohl als Träger von Bildungs- und Beratungsangeboten als auch mit seiner Expertise im Kulturbereich ein.
„I am lost“, deklariert eine Teilnehmerin ihre ersten Eindrücke der riesigen Dimensionen des Zukunftshofs, der sich sehr vom eigentlichen WUK work.space-Standort im Sonnwendviertel unterscheidet. Im Moment sind die Teilnehmer_innen gemeinsam mit den Trainer_innen noch damit beschäftigt, die grundlegende Infrastruktur zu errichten. Zusätzlich werden Fahrräder repariert oder kleinere Reparatur- und Recyclingprojekte umgesetzt.
Diese Tätigkeiten, die vor Ort durchaus einen Pioniercharakter aufweisen, beinhalten jedoch anstelle der gewohnten, gut ausgestatteten, kuschelig-warmen Werkstätten von WUK work.space die Arbeit unter herausfordernden Bedingungen: ohne fließendes Wasser mit Baustellenstrom im Freien oder in den momentan noch recht kalten Werkräumen. Für Coaching-Gespräche, als Aufwärmstube und Büro dient derzeit der Bauwagen. Dazu kommen natürlich durch Corona immer noch verschärfte Bedingungen und strenge Vorsichtsmaßen.
Trotz der widrigen Umstände zeigen sich die Teilnehmer_innen unbeirrbar motiviert: "Ich will jetzt nicht aufhören zu arbeiten. Das macht Spaß!", erwidert Tamara auf die Erinnerung an ihren Coaching-Termin während sie Nägel aus dem Holz zieht.
Damit zurück zur Eingangsfrage: Warum steht ein öKlo am Zukunftshof? Da die Wasserleitungen der vorhandenen WC-Anlagen bei den vorherrschenden Temperaturen frieren, wurde – passend zum nachhaltigen Konzept – ein öKlo organisiert. Praktischerweise bestehen über einen ehemaligen Trainer des Vorgängerprojekts spacelab, der gemeinsam mit anderen an der Entwicklung dieser Komposttoilette beteiligt war, gute Verbindungen.
Bis Ostern sollen die Werkräume am Zukunftshof bereits saniert, ausgemalt und eingerichtet sein. Man darf gespannt sein.