Von der Beratungskundin zur Praktikantin
Beitrag von Ceren San, ehemalige Praktikantin der WUK Bildungsberatung
Jeder kennt das WUK. Aber nur wenige wissen über die Bildungsberatung vom WUK Bescheid. Es war ein Zufall, dass ich durch eine Freundin auf die Bildungsberatung vom WUK aufmerksam geworden bin. Verzweifelt habe ich da angerufen, weil ich genau in dem Moment auf der Suche nach etwas Neuem war, eine Ausbildung bzw. ein Beruf mit Sinn.
Ich habe sehr schnell einen Termin bekommen und habe eine 50-minütige Einzelberatung in meiner Muttersprache genießen dürfen. Zahlreiche Informationsblätter, neue Gedankenanregungen, entscheidende Hinweise über diverse Berufe, Aufgaben und Fragen, die mich zu einer kritischen Selbstreflexion animierten… Was hat es mich gekostet? Nichts!
Das war noch nicht alles. Ich habe noch drei verschiedene kostenlose Workshops besucht, die mich Schritt für Schritt zu meiner Antwort gebracht haben. Die Vielfalt unter den Teilnehmer_innen hat mich fasziniert und bestärkt: Es gab viele Menschen, die wie ich in einer Neuorientierungsphase waren, jene, die nach langer Zeit wieder ins Berufsleben einsteigen wollten, einige (Langzeit-) Arbeitslose und Asylwerber_innen und Erziehungspflichtige, Akademiker_innen, Menschen mit Migrationshintergrund, Maturierte, oder ein bisschen Ältere… So bunt, wie es sich gehört. So eine bunte Gruppe bedeutete gleich ganz viele kreative Ideen und Meinungen, was ich sehr schätzte. Und es war auch ein kurzer Einblick in die Arbeit von Bildungsberater_innen. Jede_r Teilnehmer_in hatte eine ganz andere Geschichte und hat eine ganz besondere Perspektive benötigt. Es ist eine Herausforderung, sich bei jeder_m Teilnehmer_in oder bei jeder Beratung auf einen ganz anderen Fall einzustellen.
Ich habe mich am Ende dieses Workshops entschlossen, Bildungsberaterin zu werden.
Durch diese Entscheidung war das Schwierigste vorbei. Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten beziehungsweise Instituten, Fördergeber, Organisationen, Bildungskarenz, Bildungsteilzeit habe ich direkt aus der Bildungsberatung vom WUK bekommen.
Als ich die Ausbildung am WIFI begonnen habe, war es mir gleich bewusst, dass ich viele Erfahrungen brauche, um eine Beraterin werden zu können. Somit habe ich mich gleich als eine Praktikantin beim WUK beworben.
Meine Zeit beim WUK, war einfach ausgezeichnet. Ich habe ca. 120 Stunden mit dem Team verbringen dürfen. Davon waren 35 Stunden Einzelberatungen und über 40 Stunden Gruppenberatungen. Und ich durfte noch an mehreren Vernetzungstreffen und Messen teilnehmen. Was ich über alles schätzte, war, dass ich immer aktiv teilnehmen durfte. Meine Meinung wurde auch immer sehr wertschätzend aufgenommen. Man hat mir öfters die Initiative überlassen, kleinere Entscheidungen zu treffen, währenddessen ich von anderen unterstützt wurde. Diese Kleinigkeiten lassen einen als ein Teil des Teams fühlen.
Ganz wichtig war aber die Selbstorganisation. Es war kein traditionelles Praktikumspaket, jeden Praktikumstag musste ich mir selbst gestalten.
Was ich den zukünftigen Praktikant_innen empfehlen würde: Habe keine Scheu, Fragen zu stellen. Ihr seid in dem Zeitraum ein Teil dieses jungen, kompetenten, unterstützenden und ermutigenden Teams. Das ist etwas, das ich sehr wertgeschätzt habe.
Was ich mir von meinem Praktikum im WUK mitnehme, sind viele Kontakte fürs Leben und für meine Karriere, ganz verschiedene Erfahrungen, viel Wissen und vor allem eine hohe Arbeitsmoral und Professionalität.
Ich verlasse das WUK als eine sehr dankbare und bestens ausgerüstete Bildungsberaterin und schätze es sehr, ein Teil dieses Teams gewesen sein zu dürfen.
Ceren San hat Betriebswirtschaft studiert und hat einen Lehrgang zur Bildungs- und Berufsberatung sowie Projektmanagement absolviert. Sie war vom 07.03.2018 bis 07.05.2018 Praktikantin im Teilprojekt WUK der Bildungsberatung in Wien.