Wünsche zu Kursbeginn
Beitrag von Sebastian Beer, WUK m.power
Herbstzeit ist Kursbeginnzeit bei m.power. Und das bedeutet jedes Jahr viel Aufregung auf allen Seiten. Es braucht eine Zeit, bis man sich an das neue Umfeld, die neuem Kamerad_innen, die handelnden Personen gewöhnt hat, bis man sich auskennt und beginnt, sich zu Hause zu fühlen. Wie alle neuen Situationen verunsichert diese Herausforderung zunächst, löst vielleicht auch Stress aus.
Um diese Unsicherheit ein wenig zu reflektieren, aber auch um eine bessere Einschätzung der neuen Kursteilnehmer_innen vornehmen zu können, war heuer eine der ersten Aufgaben im Deutsch-Unterricht das Niederschreiben von Wünschen in Hinsicht auf das kommende Jahr. Wünsche für die teilnehmende Person selber, Wünsche für und an die Gruppe bzw. die Trainer_innen. Die Resultate waren so unterschiedlich wie die Teilnehmer_innen selbst.
Die Bandbreite der Wünsche beginnt zunächst beim Offensichtlichen:
„Ich hoffe, dass ich gut lerne und dass mir im Kurs alles beigebracht wird, was ich brauche, um den Abschluss zu schaffen!“
„Nach dem Kurs möchte ich das Gymnasium besuchen und ich möchte alles lernen, was man dafür braucht!“
Wenn die Teilnehmer_innen alles daran setzen, sich diese Wünsche auch zu erfüllen, steht einem gelungenen Kursjahr sicher nichts mehr im Wege.
Außer, dass sich vermutlich nicht alle Wünsche unter einen Hut bringen lassen werden. Es gibt nämlich durchaus auch Anliegen, die den oben genannten Wünschen diametral entgegenstehen:
„Ich wünsche mir wenige Hausaufgaben und Ordnung in der Klasse!“
„Ich möchte viele Ausflüge und lange Pausen!“
Man wird sich auf Kompromisse einigen müssen. Besonders Findige rechtfertigen den Wunsch nach einem chilligen Jahr dann auch gleich mit persönlichen Bedürfnissen:
„Vom Kurs wünsche ich mir, dass wir nicht zu viel lernen – ich kann nämlich mit Stress nicht umgehen!“
Andere wiederum wissen, dass sie sich mit ihren Anliegen selbst ein schweres Jahr auferlegen und wünschen sich genau das, weil sie wissen, dass es notwendig ist. Besonders tapfer ist z.B. der folgende Wunsch:
„Von dem Kurs wünsche ich mir, dass wir viel lernen und mehr Mathematik-Unterricht haben, obwohl ich Mathematik nicht mag!“
Das klingt jetzt schon nach einem harten Jahr. Es klingt aber auch so, als würde die betreffende Person das nötige Rüstzeug mitbringen, sich allen Herausforderungen zu stellen und sich durchzubeißen.
Spannend ist, dass in manchen Wünschen Diskurse aus der Erwachsenenwelt aufgegriffen werden (oder sich zufällig in den Anliegen der Teilnehmer_innen widerspiegeln):
„Ich wünsche mir vom Kurs, dass niemand etwas isst, das stinkt!“
Ob sich das kleine Kebab dennoch auch in die Kursräume von m.power verläuft?
Der beste Eindruck zum kommenden Kursjahr lässt sich aber wohl aus den Wünschen der Teilnehmer_innen an die Trainer_innen ablesen. Sehr viele Wünsche umfassen Erwartbares:
„Von den Trainer_innen wünsche ich mir, dass ihr uns tolle Sachen beibringt und alle Fragen beantwortet, die wir euch stellen!“
Alle Beteiligten werden sich die größte Mühe geben – aber sind die wirklich spannenden Fragen nicht ohnehin diejenigen, bei denen wir auch nach sehr viel gemeinsam Nachdenken und Diskutieren auf keine richtige Antwort kommen?
Ein wenig aufhorchen ließ uns folgender Wunsch:
„Von den Trainer_innen wünsche ich mir, dass sie nicht böse auf uns sind!“
Selbstverständlich wünschen wir uns das auch – noch lieber wäre es uns allerdings, wenn es gar nicht erst Gründe gäbe, auf irgendjemanden böse zu sein. So wird dieses Anliegen aber wohl auch gemeint sein. Oder?
Bewundernswert abgeklärt sieht die Sache die folgende Person:
„Ich wünsche mir gar nichts von euch, da ihr auch nur Menschen seid und eurer Hacken nachgeht! <3“
Das entspannt uns, denn wenn uns die Latte nicht zu hoch gelegt wird, können wir nur positiv überraschen.
Abschließend noch die Formulierung einer weiteren Person, die das hoffentlich nicht in der resignativen Lesart gemeint hat, die sich leider auch anbieten würde:
„Ich wünsche allen Trainer_innen viel Glück mit uns!“
Danke, das wünschen wir uns auch.
Insgesamt klingt das alles nach einem spannenden und für alle Beteiligten bereichernden Jahr bei m.power. Hoffen wir, dass die meisten Wünsche in diesem Fall wahr werden.