Tag der offenen Tür bei überbetrieblichen Lehrausbildungen
Beitrag von Bettina Lohse, Johanna Ehrenmüller, Willi Bogensperger, WUK Jugendcoaching West
Am 12. April 2018 haben ca. 200 Schülerinnen der 8. und 9. Schulstufe (ab dem 9. Schuljahr), die weniger Chancen haben, am 1. Arbeitsmarkt eine Lehrstelle zu finden und die auch voraussichtlich keine weiterführende Schule besuchen, einen Träger einer Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) besucht. Die ÜBA bildet in ca. 30 Lehrberufen aus (Liste über die Lehrberufe). Ein Umstieg in einen Betrieb ist immer möglich. Parallel zur ÜBA kann man auch eine Berufsmatura starten. Die Lehrlingsentschädigung im 1. Jahr in der ÜBA beträgt € 316,50 monatlich und der Urlaubsanspruch umfasst 5 Wochen pro Jahr.
Wie kommt man zu einer ÜBA?
Wenn man sich für eine ÜBA interessiert, kann man sich an das AMS Jugendliche, das BIZ oder an die Mädchenberatung Sprungbrett wenden. Die Mädchen haben hierzu Infomaterial erhalten.
Ziel der Veranstaltung
Das Ziel der Veranstaltung war, den Mädchen näher zu bringen, wie eine ÜBA funktioniert und an wen sie sich bei ihrer Lehrstellensuche wenden können. Ein weiteres Ziel der ÜBA ist neben dem Lehrabschluss vor allem die Vermittlung in den 1. Lehrstellenmarkt. Am Ende der jeweiligen Veranstaltung wussten die Mädchen, was eine ÜBA ist und welche Möglichkeiten es gibt.
Insgesamt stellten sich 16 Anbieter der überbetrieblichen Berufsausbildungen in Wien vor. Es wurde eine Präsentation rund um das Thema Lehre und überbetriebliche Ausbildung gemacht. Im Anschluss an den theoretischen Teil hatten die Mädchen die Möglichkeit, den Ausbildungsstandort kennenzulernen. Geleitet vom jeweiligen Standortleiter gingen sie durch die Räumlichkeiten und es gab die Möglichkeit, die Berufe anzusehen und ein wenig auszuprobieren. Vor Ort waren auch Fachtrainer_innen anwesend, die aus der Praxis erzählt haben.
Nach dem Besuch der Lehrwerkstätte trafen sich alle wieder zu einem Rätsel-Quiz. Eine Frage lautete beispielsweise: Wie unterscheiden sich die Einstiegsgehälter in den Bereichen Friseur, Kosmetik oder Mechatronik? Hier zeigt sich ein weiteres Ziel dieser Veranstaltung: Die Mädchen sollen ermutigt und bestärkt werden, Lehrberufe zu ergreifen, die nicht den „klassischen“ Mädchen-Berufen entsprechen, wie zum Beispiel Elektrotechniker_in, Mechatroniker_in, Maler_in & Beschichtungstechniker_in, …
Beim gemeinsamen Ausklang wurden Brötchen, Kuchen und Saft gereicht. Bettina Lohse vom WUK Jugendcoaching West war bei einem Standort dabei und hat den Eindruck gewonnen, dass die teilnehmenden Mädchen Spaß an der Veranstaltung hatten und motiviert dabei waren.