Denk
Birgit Denk ist die Königin im großen Reich der wienerischen Mundart. Dabei ist ihr alles Imperiale vollkommen fremd. Ihr Reich sind die Menschen, Schicksale und Geschichten dieser morbiden Metropole, die sie gemeinsam mit ihrer Band Denk seit nunmehr 17 Jahren in wundervollen Liedern besingt.
Denk übernahm die Fackel des so genannten Austropop zu einem Zeitpunkt, als sie nur noch müde blinzelte. Es war um die Jahrtausendwende. Die alten Helden des Austropop, wie Ambros und Fendrich spielten fast nur noch vor alten Fans. Junge Hörer wandten sich neuen Ufern, wie der im Aufstieg begriffenen Elektronikszene, zu. Damals waren Denk die absoluten Exoten der Wiener Musikszene.
Exoten mit Qualität
Eine junge, attraktive Sängerin – und was für eine unglaublich gute Sängerin! – mit einem fantastischen Schmäh. Den Begriff muss man wohl auch außerhalb Österreichs nicht mehr erklären. Jedes Jahr spielte die Band, und spielt noch immer, unzählige ausverkaufte Konzerte, aber die Medien wollten davon nicht so recht Notiz nehmen. Denk nahmen erfolgreich Album um Album auf (bis heute sind es neun und eine EP), die Fangemeinde wuchs kontinuierlich, aber die Radiosender sagten, die Band sei zu wienerisch. Für viele der heute vom deutschen Feuilleton gefeierten österreichischen KünstlerInnen, war und ist Denk der Fixstern, der zeigte, dass man mit Qualität und Charakter, auch abseits der Industrieschablonen Erfolg haben kann. Und das sogar im kleinen Österreich. Denk ist einer der besten Beweise für die Theorie, dass Qualität sich letztlich durchsetzt. Birgit Denk hat nahezu im Alleingang die Fackel des Austropop ins neue Jahrtausend überführt und mit dafür gesorgt, das sie derzeit heller brennt als je zuvor.
Zweitkarriere
Parallel zu ihrer Tätigkeit als Sängerin von Denk, machte Birgit Denk eine Zweitkarriere als Birgit Denk. Sie ist Gestalterin und Gastgeberin der Fernsehsendung „DENK mit Kultur“ (ORF III), einer spezifisch austriakischen Interpretation von „Inas Nacht“ mit Ina Müller; ist gern gesehener Gast in diversen anderen österreichischen Fernsehsendungen, sei es zum Singen, oder zum Sprechen; hat eine eigene Radiosendung; ist eine wundervolle, sehr gefragte Moderatorin für ein breites Spektrum an Veranstaltungen; schreibt Kolumnen; wird häufig von KollegInnen quer durch alle Genres mit auf die Bühne und ins Studio eingeladen (Christina Stürmer, Wolfgang Ambros, u.v.m.); engagiert sich mit Hingabe für junge aufstrebende KünstlerInnen.
...und wird glücklicherweise immer noch nicht in den „fröhlich-populären“ Radiosendern gespielt. Zuviel Qualität. Zu viel Charakter. Lang lebe die Königin.
(Hannes Höttl)
Seit 2000 besteht die sechsköpfige Band Denk in fast ursprünglicher Besetzung.
Birgit Denk ist die Stimme, das Gesicht und auch die Namensgeberin der Band. In Musikkreisen und bei Freunden der Dialektmusik sind Denk längst bekannt und geschätzt. Dialektmusik abseits abgetretener Pfade. Keine weinseeligen Klischees werden bemüht und auch Lieder der vergangene Tage besingen ist nicht das Ding der Band. Für Konzerte werden sie oft und gebucht und sogar im Fernsehen konnte man sie sehen. Nach Verträgen mit ganz großen und ganz kleinen Plattenfirmen, erledigen sie seit Jahren auch diese Aufgaben selbst. Trotzdem sind sie, wie so viele Bands aus Österreich eben nicht in aller Munde und auch Denk ist bis dato der große Wurf, der Superhit, das Radioairplay verwehrt geblieben. Aber die Denk ist mit ihren Kollegen zu einer Marke geworden und man weiß was man kriegt.