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Capoeira Meia Lua Inteira

Capoeira Training

Das Training ist Teil des Angebots des Vereins Meia Lua Inteira Wien. Das Training wird an das jeweilige Niveau der Teilnehmer_innen angepasst.

Ein Einstieg ist jederzeit möglich, ob mit oder ohne Vorkenntnisse. Es ist ohne Anmeldung möglich, zu einem Schnuppertraining vorbei zu kommen.

Capoeira?

Capoeira wird heutzutage meistens als „afrobrasilianischer Kampftanz“ umschrieben, obwohl man sich auf Anhieb wahrscheinlich nicht viel unter dem Begriff „Kampftanz“ vorstellen kann. Wir versuchen das Unmögliche und bemühen uns, Capoeira zu beschreiben:

Ziel der Capoeira ist es nicht nur, sein Gegenüber akrobatisch und technisch zu überbieten, sondern auch, mit ihm eine Einheit zu bilden, auf sein Spiel einzugehen – eben zu spielen und nicht nur zu kämpfen. So kommen in einem Capoeira-Spiel Fußtritte, Rundschläge, akrobatische Sprünge und bodennahe Ausweichbewegungen zum Einsatz. Während am Anfang noch die isolierte Bewegung trainiert wird, fließen später die einzelnen Bewegungen nahtlos ineinander. Bei fortgeschrittenen Capoeiristas können sich die Bewegungsabfolgen zu rasend schnellen „Frage-Antwort-Spielen“ entwickeln, wodurch sich ein Dialog aufbaut, bei dem jeder Angriff eine Frage ist. Die Antwort kann gleichzeitig Verteidigung sowie Gegenangriff sein. Die Natur eines solchen Dialoges reicht von „Smalltalk“ über eine „fachliche Diskussion“ bis hin zu Streit und Kampf – anders gesagt: vom Tanz über das Spiel bis hin zum Kampf, abhängig von der Idee, mit der man sich in die Roda begibt.

Durch den Spielwitz und die Ironie der Capoeiristas kann sich die Charakteristik eines Spiels innerhalb weniger Momente komplett wandeln. Die Capoeiristas setzen sich bewusst dieser Unberechenbarkeit aus und verleihen der Roda damit Spannung und Dynamik. Das tänzerische Element wird durch den Einsatz von Musik, die live gespielt wird, in das Spiel eingebracht und verleiht ihm Rhythmus und seinen einzigartigen Charakter. Der Takt wird vom Berimbau angegeben, einem pfeilbogenartigen Instrument, das vom Pandeiro (Tamburin), der Atabaque (große Trommel), dem Reco-Reco und dem Agogô unterstützt wird. Dazu werden Lieder gesungen, um die Spieler je nach Situation anzuspornen, zu warnen, zu beruhigen oder auch um ein Spiel unbefangen zu kommentieren.

Alte Riten und Traditionen sind in Capoeira von hoher Bedeutung und werden auch heute noch in der Form von Geschichten, Liedern und auch Bewegungen vom Meister an den Schüler überliefert. Dennoch handelt es sich bei Capoeira um eine lebendige Kunstform – die sich im Laufe der Zeit sehr wohl weiterentwickelt hat.